K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 38-23 vom 20.9.23

Rückblick auf den Parkplatz-Tag
Am vergangenen Freitag organisierten der Verein Nachhaltiges Kernen und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) eine Parkplatz-Aktion in Rom, zur gleichen Zeit wie der weltweite Klimastreik von Fridays for Future.
Sie verwendeten dafür die englische Bezeichnung „International Parking Day“.
Für diese Aktion wurden einen Nachmittag lang die Auto-Parkplätze vor den Arkaden umgewidmet in Spielflächen für Kinder, gemütliche Sitzecken, Blumenrabatte und einen Platz zum Musikmachen und Vorlesen/Diskutieren.
Unser K21-Pressesprecher las bei dieser Gelegenheit aus dem Erfolgsbuch von Katja Diehl „Autokorrektur“, das sich aus feministischer Sicht mit der überwiegend aufs Auto ausgerichtete Verkehrsplanung und ihren Konsequenzen beschäftigt. (Erschienen 2020 im Fischer-Verlag).
Darin formuliert Diehl die Vision einer weitgehend autofreien Mobilität, die es den Menschen wieder ermöglichen würde, den Straßenraum zurückzu“erobern“, der ihnen in den letzten Jahrzehnten durch das Auto und seinen Platzbedarf weggenommen wurde. So beansprucht jedes Auto (und davon gibt es 62 Millionen in Deutschland) – umgerechnet auf 830.000 km Straßen und die entsprechenden Parkierungsflächen auf der Straße oder am Straßenrand, eine Fläche von 100 Quadratmetern. Pro Parkplatz sind es durchschnittlich 12 m², wie das Foto des bei der Aktion ausgelegten VCD-Vergleichsbildes FußgängerInnen-RadfahrerInnen-Auto zeigt. (Forts. folgt)

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Nachtrag zu unserem Beitrag 37-23 vom 13.09.2023

Dieser Beitrag wurde wiederrum vom Bürgermeisteramt zensiert.

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K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 37-23 vom 13.9.23 Bericht MV1

Bericht über unsere Aktivitäten


Wir berichten über unsere außerordentliche Mitgliederversammlung am
20.8. und den TOP 4: Was bedeutet die Kostensteigerung bei S21 für
Kernen?
Dazu war Dieter Reicherter zugeschaltet, Sprecher des Aktionsbündnisses
gegen S21, der schon 2 Mal zu Vorträgen bei uns zu Gast war. Er
berichtete über das Gerichtsverfahren, mit dem die Deutsche Bahn (DB)
von ihren Projektpartnern die Mehrkosten für S21 einklagen will. Diese
Partner sind das Land BaWü, Stadt Stuttgart, Flughafen und der Verband
Region Stuttgart (VRS), die 2010 mit der DB einen Finanzierungsvertrag
für S21 abschlossen. Durch ergänzende Vereinbarungen sind (über die
Beteiligung des VRS bzw. der Umland-Landkreise, die insg. 100 Mio €
bezahlten) auch die Finanzierungsanteile der einzelnen Gemeinden in der
Region geregelt. Sie wurden ab 2010 für 10 Jahre per Kreisumlage von den
Gemeinden eingezogen. Auf unsere Gemeinde Kernen entfielen dabei pro
Jahr € 72.958, insg. also 729.580 €.
Der damalige Vertrag wurde auf Grundlage einer veranschlagten Bausumme
von ca. 3 Mrd. € abgeschlossen (+ Risikotopf von 1,45 Mrd). Inzwischen
sind wir aber bei über 10 Mrd. € und die DB hat besagten Prozess gegen
ihre Projektpartner angestrengt, damit diese sich an den Mehrkosten von
mind. 6 Mrd. € beteiligen. Falls die Bahn damit durchkäme (2 Termine
beim Verwaltungsgericht wurden ergebnislos vertagt, nächster Termin
16.9.) würde dies bedeuten, dass Kernen – über die Kreisumlage an den
Rems-Murr-Kreis bzw. über den VRS – das Fünffache der bislang erbrachten
Zahlungen leisten müsste. Und zwar auf einen Schlag und nicht über 10
Jahre verteilt!
Das Verfahren wird sich noch einige Zeit hinziehen. Sage keiner, dass
S21 uns in Kernen nichts angeht. Auch von den Streckensperrungen des
Frühsommers waren wir ja betroffen. Zu diesem TOP unserer MV mehr in der
nächsten Woche.

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K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 36-23 vom 6.9.23 Bericht MV1
Wieder komplett zensiert

Bericht Mitgliederversammlung (1) – Kernen zahlt nochmal für S21?
Auf der TO unserer außerord. MV am 20.8. stand u.a.: Was bedeutet die
Kostensteigerung bei S21 für Kernen?
Dazu war Dieter Reicherter zugeschaltet, Sprecher des Aktionsbündnisses
gegen S21, der schon 2 Mal zu Vorträgen bei uns zu Gast war. Er
berichtete über das Gerichtsverfahren, mit dem die Deutsche Bahn (DB)
von ihren Projektpartnern die Mehrkosten für S21 einklagen will. Diese
Partner sind das Land BaWü, Stadt Stuttgart, Flughafen und der Verband
Region Stuttgart (VRS), die 2010 mit der DB einen Finanzierungsvertrag
für S21 abschlossen. Durch ergänzende Vereinbarungen sind (über die
Beteiligung des VRS bzw. der Umland-Landkreise, die insg. 100 Mio €
bezahlten) auch die Finanzierungsanteile der einzelnen Gemeinden in der
Region geregelt. Sie wurden ab 2010 für 10 Jahre per Kreisumlage von den
Gemeinden eingezogen. Auf unsere Gemeinde Kernen entfielen dabei pro
Jahr € 72.958, insg. also 729.580 €.
Der damalige Vertrag wurde auf Grundlage einer veranschlagten Bausumme
von ca. 3 Mrd. € abgeschlossen (+ Risikotopf von 1,45 Mrd). Inzwischen
sind wir aber bei über 10 Mrd. € und die DB hat besagten Prozess gegen
ihre Projektpartner angestrengt, damit diese sich an den Mehrkosten von
mind. 6 Mrd. € beteiligen. Falls die Bahn damit durchkäme (2 Termine
beim Verwaltungsgericht wurden ergebnislos vertagt, nächster Termin
16.9.) würde dies bedeuten, dass Kernen – über die Kreisumlage an den
Rems-Murr-Kreis bzw. über den VRS – das Fünffache der bislang erbrachten
Zahlungen leisten müsste. Und zwar auf einen Schlag und nicht über 10
Jahre verteilt!
Das Verfahren wird sich noch einige Zeit hinziehen. Sage keiner, dass
S21 uns in Kernen nichts angeht. Auch von den Streckensperrungen des
Frühsommers waren wir ja betroffen. Zu diesem TOP unserer MV mehr in der
nächsten Woche.

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Wieder komplett zensiert

K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 35-23 vom 30.8.23

Erhöhte Bahnsteige in Rom offiziell eingeweiht


Schade, wir wären gerne dabei gewesen – aber wir waren nicht eingeladen zur offiziellen Eröffnung der neuen Bahnsteige am Römer Bahnhof vorletzte Woche. Obwohl unser Verein K21 Kernen, genauso wie der Arbeitskreis Barrierefreier ÖPNV im Rems-Murr-Kreis, sich seit über einem Jahrzehnt mit vielen Aktionen, Leserbriefen, Artikeln im MB sowie Fernsehberichten für die betroffenen Verunglückten und für die Beseitigung des gefährlichen Ein- und Ausstiegs einsetzte.
Im April 2019 gingen die Eltern eines verunglückten 10-jährigen Buben – er war in den Spalt zwischen Bahnsteig und S-Bahn gerutscht, Gottseidank gebremst durch seinen Schulranzen – ebenfalls an die Öffentlichkeit, mit Presse- und Fernsehberichten und einem Lokaltermin am Bahnhof. Daraufhin ging es dann doch recht schnell, mit Planung und Bau der Bahnsteigerhöhungen.
Eine Einladung zur Einweihungsfeier durch die Deutsche Bahn an die vielen Betroffenen wäre eine kleine „Wiedergutmachung“ gewesen für deren Schmerzen und Pein. Eine Namensliste hätten wir den Verantwortlichen übermitteln können.
Na also, geht doch
Wie die Buslinie 219 Stetten-Endersbach eingeführt wurde, schlugen wir vor, sie so zu führen, dass sie über die Liedholmstr. eine direkte Busanbindung an die S-Bahn in Stetten-Beinstein schafft. Wurde damals abgelehnt. Wie unser Foto zeigt, wurde es wg. Straßenbauarbeiten in der Stettenerstr. jetzt doch möglich. Könnte so bleiben.

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K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 32-23 vom 9.8.32, Mitgliederversammlung

Einladung zur Mitgliederversammlung am 20. August

Aus gegebenem Anlass erfolgt hiermit die Einladung zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung.
Sie findet statt am Sonntag, 20. August 2023 um 15 Uhr. (Der Ort wird noch bekanntgegeben).
Folgende Tagesordnung ist vorgesehen:

1. Begrüßung, Verlesen der Tagesordnung, Anträge zur Tagesordnung
2. Mitteilungsblatt
(In letzter Zeit werden Beiträge von K21 zur örtlichen Verkehrspolitik des öfteren im MB nicht abgedruckt. Wie gehen wir damit um?
2. Bilanz Schienenersatzverkehr (SEV)
Nach 3 Monaten ist die Sperrung der Gleise zwischen WN und Cannstatt seit Ende Juli beendet. Wir ziehen eine Bilanz des SEV, der ja auch die Gemeinde Kernen in Form eines Zusatzbusses zum X20 betraf. Wie geht es weiter mit dem im Frühjahr gegründeten kreisweiten Bündnis gegen Schienensperrungen?
3. Motorradlärm Esslinger Straße
Bilanz der ersten Hälfte des Sommers. Was bringen die eingeleiteten Maßnahmen? Wie ist die Initiative des Landes Baden-Württemberg zu bewerten, den Herstellern strikte Vorgaben zur Lärmbegrenzung bei Motorrädern zu machen?
4. Stuttgart 21
Wie geht es weiter mit dem Widerstand gegen S21, angesichts einer inzwischen weiteren zugestandenen Kostensteigerung auf 10,5 Mrd. Euro? Welche Zusatzkosten kommen deshalb auf den Rems-Murr-Kreis und damit indirekt auf die Gemeinde Kernen zu?
5. Sonstiges

Anträge zur Tagesordnung können bis 2 Tage vor Versammlungsbeginn schriftlich beim Vorsitzenden Jürgen Horan, Lange Str. , eingereicht werden. Oder per Email an juergenhoran@web.de.
Es wird darum gebeten, an dieselbe Adresse eine Bestätigung für Teilnahme/Nicht-Teilnahme zu schicken.

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Brief an Landesverkehrsminister W. Hermann zum angedachten Stuttgarter Nahverkehrsdreieck

Sehr geehrter Herr Hermann,

nach fast 30 Jahren Planung für Stuttgart 21 wird es nun immer deutlicher, dass die Kapazitäten von S21 dem zu erwartenden Bahnverkehr der Zukunft nicht gerecht werden. Der Tiefbahnhof, der laut Regelwerk der Deutschen Bahn AG nur eine Haltestelle ist, ist schlicht und einfach zu klein.

Deshalb forderten Sie bis vor einigen Monaten einen zusätzlichen unterirdischen Kopfbahnhof. Aus laut Medienberichten wirtschaftlichen Gründen verabschiedeten Sie sich dann von dieser Idee und brachten das sogenannte „Nahverkehrsdreieck“ ins Spiel. Dieser Plan sieht vor, dass Regionalbahnen, wozu auch die MEX-Züge gehören, nicht in den Stuttgarter Tiefbahnhof einfahren sollen sondern in Stuttgart-Vaihingen, Bad Cannstatt oder dem noch nicht einmal geplanten Nordhalt enden bzw. von diesen Stationen am Hauptbahnhof vorbei weiterfahren sollen.

Die Nutzer dieser Nahverkehrszüge sollen dann mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof fahren, um ihre Fernbahnanschlüsse zu erreichen. In umgekehrter Richtung die gleiche Prozedur, also Ankunft am Hbf mit dem Fernzug, Umstieg in die S-Bahn und danach wieder Umstieg in die Regionalbahnen.

Interessant ist, was die Bahn dazu schreibt. So heißt es im Vorwort zum Erläuterungsbericht zum Planfeststellungsbeschluss 1.5 wie folgt:

„Der Bahnkorridor zwischen Stuttgart und Ulm erfüllt im Netz der Deutsche Bahn Netz AG (DB Netz AG) wichtige Aufgaben sowohl im Fernverkehr als auch im Regionalverkehr. Dieser Streckenabschnitt gehört außerdem zu den besonders belasteten. Dabei ist vor allem der Stuttgarter Hauptbahnhof zentraler Verknüpfungspunkt zwischen Fern- und Nahverkehr der DB AG einerseits, sowie zwischen öffentlichem und Individualverkehr andererseits.“

Bereits mit der Verlegung des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) zum Flughafen in Leinfelden-Echterdingen verstießen die Verantwortlichen für S21 gegen diese Aussage. Die wenigsten Busreisenden wollen vom Bus ins Flugzeug umsteigen. Die Mehrzahl will ins Stuttgarter Stadtzentrum oder in die Bahn umsteigen.

Und wenn Sie nun planen, auch noch den Regionalverkehr aus dem Hauptbahnhof zu verbannen, so widerspricht das jeder Logik.

Glauben Sie allen Ernstes, dass Sie damit Anreize zum Umstieg vom privaten PKW auf umweltfreundliche öffentliche Verkehrsmittel schaffen? Ein weiteres Argument für das Festhalten am eigenen PKW dürften auch die in diesem Jahr wieder deutlich steigenden Fahrpreise im VVS und anderen Verkehrsverbünden sein.

Unsere Regierenden in Stuttgart und Berlin (Sie inbegriffen) schwätzen oft und viel über Klimaschutz, lassen jedoch Taten vermissen.

So sinnfreie Großprojekte wie Stuttgart 21, die unwirtschaftliche Neubaustrecke nach Ulm, der Fehmarnbelt-Tunnel und viele andere werden den Klimawandel weiter vorantreiben statt ihn zu bremsen. Allein der Energieverbrauch wird mit Stuttgart 21 um ein Mehrfaches ansteigen. Grund dafür sind die überdurchschnittlich großen Steigungen in den im Querschnitt verengten Tunneln (Erhöhung des Luftwiderstandes auf das Doppelte bis Dreifache), Aufzüge, Rolltreppen, ganztägige Beleuchtung und Belüftung des Tiefbahnhofs und andere Faktoren.
Aber das muss ich Ihnen ja nicht erzählen, da Sie ja selbst diesen Standpunkt vertreten haben, als Sie zwischen 2009 und 2011 auf den Montagsdemos gegen Stuttgart als Redner aufgetreten sind.

Da ist es schon eine fragwürdige Denkweise, wenn Sie jetzt ernsthaft planen, den Regionalverkehr vom Fernverkehr räumlich zu trennen.

Dabei gibt es unter dem Begriff „Umstieg 21“ Lösungen für diese Misere. Leider aber sind weder Bahn, noch Politik (Sie inbegriffen) gewillt, nach sinnvollen Lösungen zu suchen.

Was den Steuerzahlern und Bahnkunden angeboten wird, sind lediglich Notlösungen, die den Bahnbetrieb im Großraum Stuttgart mit Ach und Krach am Laufen halten sollen. 
Mit Mobilitätswende hat das nichts zu tun. Einzige Gewinner dieser Politik sind die Baukonzerne und dubiose mafiöse Strukturen (nachzulesen im Buch „Mafia“ von Petra Reski).

In der Klimapolitik unterscheiden sich leider auch die Grünen nicht mehr von den anderen „Volksparteien“.

Mit enttäuschten Grüßen

Peter Müller

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Zweiter Teil Brief an Hrn. Dorfs StZ

Als ehemaliger DDR-Bürger habe ich schon früh Erfahrungen mit dem gemacht, was manche Menschen heute als „Lügenpresse“ bezeichnen. Bei den Tageszeitungen der DDR war unter deren Titel stets zu lesen, wer verantwortlich für den Inhalt war. Beim „Neuen Deutschland“ stand da „Zentralorgan der sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“ und bei den regionalen Zeitungen „Organ der Bezirksleitung der SED“. Somit war jedem Leser sofort klar, wessen Interressen in der jeweiligen Zeitung vertreten wurden.

Das ist lange her und heute steht auf der Stuttgarter Zeitung: „Die unabhängige Zeitung für Baden-Württemberg“. Allerdings fällt es mir immer schwerer an diese „Unabhängigkeit“ zu glauben.

Besonders bei der Berichterstattung über das 1996 auf der internationalen Immobilienmesse „MIPIM“ als Immobilienprojekt vorgestellte STUTTGART 21 kommen mir da erhebliche Zweifel. Die Berichterstattung über das Projekt ist auffallend positiv und der ehemalige außenpoltische Ressortleiter Adrian Zielke sagte kurz vor seinem Rückzug in den Ruhestand den denkwürdigen Satz: „Ohne die Zustimmung der Stuttgarter Zeitung zu diesem Großprojekt würde, so vermute ich einfach mal, Stuttgart 21 nie gebaut werden.“

Nach neutraler Berichterstattung hört sich das nicht an.

Auch aktuell ist keine Neutralität zu erkennen. So verunglimpfte Ihr Redakteur Christian Milankovic kürzlich die Deutsche Umwelthilfe (DUH), indem er von einer Schlappe sprach, nur weil das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) einen Weiterbetrieb der Panoramabahn zwischen Stuttgart-Vaihingen und Hauptbahnhof abgelehnt hatte. Da hat  Herr Milankovic grottenschlecht recherchiert, obwohl die Vorgeschichte sogar von Ihrer Zeitung veröffentlicht wurde.

Die DUH hatte das EBA aufgefordert, bis Ende Mai eine Entscheidung über die Zukunft der Panoramabahn vorzulegen. Dieser Aufforderung kam das EBA nicht (zumindest nicht fristegemäß) nach. Daraufhin klagte die DUH vor dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim gegen die Kappung der Strecke. Die jetzige Ansage des EBA, die Gleise zu kappen, hat keinerlei rechtliche Bedeutung. Die Anwälte der DUH hatten sogar mit einer solchen Entscheidung gerechnet. Herr Milankovic hat in seinem Bericht unterschlagen, dass diese Aussage des EBA keinerlei rechtliche Auswirkung hat und dass nur der VGH Mannheim oder eine übergeordnete Instanz eine diesbezügliche Entscheidung treffen kann.

Neutrale Berichterstattung?

Auch mehrere Rechtsgutachten, die unter anderem sogar von der Bahn selbst in Auftrag gegeben wurden, vertreten die Meinung, dass eine solch lange Unterbrechung der international bedeutsamen Bahnverbindung zwischen Zürich und Stuttgart bzw. dem Norden Deutschlands rechtlich nicht durchsetzbar sei. Auch davon kein Wort in der Stuttgarter Zeitung.

Ihr Kollege Josef-Otto Freudenreich schrieb eine Skandal-Chronik unter dem Titel „Wir können alles. Filz, Korruption & Kumpanei im Musterländle“. Allerdings veröffentlichte er diese Chronik erst, als er nicht mehr Chefreporter der Stuttgarter Zeitung war.

Mitte der neunziger Jahre, in BW regierte eine Große Koalition aus CDU und SPD, wurde deren politische Führung ins Weinberghäuschen gebeten. Dort trafen die Chefs von CDU und SPD auf einflussreiche Wirtschaftsbosse, Banker und Politiker, auch der amtierende Ministerpräsident Erwin Teufel war präsent. Und ebenso die Chefredakteure der wichtigsten Landeszeitungen Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten, Südwest-Presse Schwarzwälder Bote.

Sicher war es kein Zufall, dass alle diese Zeitungen unter dem Dach der Südwestdeutschen Medien Holding (SWMH) vereint sind. Beim Abschied waren sich Wirtschaft, CDU, SPD und die Medien einig: Wir stehen hinter Stuttgart 21!

Anscheinend ist das auch bis heute so geblieben, trotz immenser Kostensteigerungen, fragwürdiger Leistungsfähigkeit und fehlendem Brandschutzkonzept.

Neutrale Berichterstattung?

Hat das vielleicht damit zu tun, dass die SWMH damals dringend Geld brauchte, um ihre Beteiligung am Süddeutschen Verlag 2008 um 62,5 % auf 81,25 % aufzustocken und deshalb von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ein Schuldscheindarlehen über 300 Millionen Euro bei fünfjähriger Laufzeit erhielt? Vorsitzender der Trägerversammlung der LBBW war damals übrigens der spätere Ministerpräsident Stefan Mappus, ein glühender Verfechter von Stuttgart 21.

Selbst als am 30.09.2010 („Schwarzer Donnerstag“) hunderte Menschen teilweise schwer verletzt wurden, leitartikelte die Stuttgarter Zeitung relativ sanft um das rigorose Vorgehen der Polizei herum. Sie selbst schrieben damals, es gehe bei Stuttgart 21 nicht um die „Würde des Menschen“ sondern um einen Bahnhof. Sitzblockaden seien daher unangemessen, ziviler Ungehorsam ebenso. 

Sie warfen den Projektkritikern vor, „unredlich“ zu argumentieren. Dabei sagt heute selbst Ministerpräsident Kretschmann: „Die Gegner haben in allen Dingen Recht behalten.“

Auch Verkehrsminister Hermann räumt ein, dass der Tiefbahnhof mit nur 8 Gleisen deutlich unterdimensioniert ist.

Und trotz allem bleiben die Stuttgarter Tageszeitungen weitgehend unkritisch. Viel wichtiger ist anscheinend, wenn wieder ein Sack Fertigbeton verbaut wurde und wenn die Bahn mal wieder Wein und Häppchen anbietet. Böse Zungen behaupten schon, dass sich die Verantwortlichen damit das Projekt „schön saufen“.

Jedenfalls ist die Berichterstattung der Stuttgarter Zeitung nach meinen Erfahrungen keineswegs neutral, was auch dazu führte, dass viele ihrer Leser ihr Abo kündigten.

Und damit wären wir wieder bei den Tageszeitungen der DDR: Dort wussten die Leser, dass die Presse einseitig im Sinne der Mächtigen berichtet. Hier und heute haben das leider viele Menschen noch nicht verstanden und vertrauen auf eine „unabhängige“ Berichterstattung.

Ich finde es bedauerlich, dass die beiden Stuttgarter Tageszeitungen nicht die Quellen nutzen, die ihnen zur Verfügung stehen. Unter den Kritikern von S21 gibt es sehr viele Fachleute, Ingenieure, Architekten und auch Eisenbahner mit jahrzehntelanger Berufserfahrung, die Ihr Wissen gern weitergeben.

Das wäre dann zwar wirklich neutrale Berichterstattung, aber wohl nicht im Sinne der Mächtigen, die an Stuttgart 21 Milliarden verdienen.

Demnach müssen wir uns wohl oder übel darauf einstellen, dass sich an der einseitigen Berichterstattung nichts ändert.

Spannend wird es wohl erst, wenn Stuttgart 21 die Betriebserlaubnis verweigert wird, wenn es im Tiefbahnhof oder in den Tunneln zu einem Brand kommt oder wenn nach der Inbetriebnahme alle Fahrpläne zu Makulatur werden und der Eisenbahnverkehr im „neuen Herzen Europas“ zusammenbricht.

Dann kaufe auch ich sicher wieder einmal eine Stuttgarter Zeitung!

Mit besorgten Grüßen

Peter Müller

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Nachfolgend Briefe des Bürgers Peter Müller an Bundesverkehrsminister Wissing (FDP) und Chefredakteur Dorfs von der StZ

Sehr geehrter Herr Minister,

auf der Internetseite der Deutschen Bahn AG habe ich gerade folgende Worte von Richard Lutz gelesen, die mir die Haare zu Berge stehen lassen:

„Der Rückenwind für die Eisenbahn zeigt: Es ist unerlässlich, auch in herausfordernden Zeiten konsequent weiter in mehr Verkehr auf der klimafreundlichen Schiene zu investieren. Gleichzeitig arbeiten wir entschlossen daran, unsere Wirtschaftlichleit zu erhöhen.“

Dennoch ist Lutz noch immer „finster entschlossen“, Stuttgart 21 zu Ende zu bauen, obwohl bereits sein Vorgänger Dr. Rüdiger Grube noch in seiner Amtszeit erkannt hatte, dass das Projekt bei Kosten über 4,5 Mrd. Euro unwirtschaftlich sei.

Im Moment liegen die Kosten laut Bahn immer noch knapp unter 10 Mrd. Euro aber man hat erkannt, dass Stuttgart 21 den Bahnverkehr der Zukunft kapazitätsmäßig nicht bewältigen kann. Deshalb planen Bahn und Politik weitere teure Zusatzbauten wie den „Pfaffensteigtunnel“, eine zweite Nordanbindung und mehr. Das alles aber kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die achtgleisige unterirdische Haltestelle (siehe Regelwerk der DB AG) zu klein geplant wurde und daher nie die Leistung des heutigen Kopfbahnhofs erbringen kann.

Und da spricht Herr Lutz von Wirtschaftlichkeit?

Wie verlogen ist das denn?

Auch die Neubaustrecke von Stuttgart nach Ulm wird nie wirtschaftlich sein können, da auf ihr kein Güterverkehr möglich ist. Dass Grubes „leichte Güterzüge“ nur ein schlechter Witz waren, ist längst bekannt.

Mit teuren Großprojekten wie Stuttgart 21, dem Fehmarnbelttunnel oder der Verlegung des Bahnhofs Hamburg-Altona nach Diebsteich wird die Bahn mit Sicherheit nicht wirtschaftlicher. 

Auch der geplante Tiefbahnhof in Frankfurt mit 8 km Tunnel lässt schon jetzt erahnen, dass das Projekt kaum wirtschaftlich sein wird. Haben Sie eigentlich nichts gelernt aus den Fehlern Ihrer Vorgänger? Dank Ihrer Politik droht nun ein „Frankfurt 21“ mit Bauzeitverlängerungen, Kostenexplosionen und weiteren Problemen. 

Bahnkunden hören immer nur von Projekten, die den Fernverkehr effektiver machen sollen. Dabei nutzen 80 % der Bahnkunden den Regionalverkehr. Hier aber setzt die Bahn ihren unter Hartmut Mehdorn begonnenen Sparkurs fort.

Die Verbesserung des Bahnverkehrs, die in Frankfurt versprochen wird, hat man auch bei Stuttgart 21 als Argument für den Bau des Immobilienprojekts ins Feld geführt. Jetzt gibt es Pläne, den Regionalverkehr überhaupt nicht mehr in den Stuttgarter Hauptbahnhof fahren zu lassen, weil man nach knapp 30 Jahren „schon“ erkannt hat, dass 8 Gleise viel zu wenig sind.

Und obwohl die nächste Kostenexplosion bereits für den kommenden Herbst angekündigt wurde, halten alle Parteien mit Ausnahme der LINKEN und einiger kleiner Öko-Parteien am Weiterbau von Stuttgart 21 fest. Dabei ist noch nicht einmal sicher, ob S21 überhaupt eine Betriebserlaubnis bekommt. Zu schwer wiegen die Mängel beim Brandschutz, bei der Leistungsfähigkeit und beim Energieverbrauch des Tiefbahnhofs.

Sie erinnern sich sicher noch an die Probleme bei der Inbetriebnahme des BER. Auch hier klemmte es am Brandschutz. Allerdings konnte man da noch nachbessern und hat sich dafür 7 Jahre Zeit gelassen. Ob das bei Stuttgart 21 mit seinen verengten Tunnelquerschnitten möglich sein wird, ist zweifelhaft.

Dennoch wird von Bahn und Politik auch weiterhin jede verbaute Schraube und jeder Eimer Beton lautstark gefeiert während sich gleichzeitig immer mehr Verantwortliche aus dem Projekt verabschieden. Selbst der Architekt Frei Otto, der die Kelchstützen entwarf, distanzierte sich kurz vor seinem Tod von dem Projekt. Auch Prof. Gerhard Heimerl, der gern als „Vater von Stuttgart 21“ bezeichnet wurde, meldete berechtigte Zweifel an.

Solange Politiker so beratungsresistent sind wie die Verkehrsminister seit der Bahnreform 1994, ist das Märchen von einer effizienten Deutschen Bahn einfach unglaubwürdig.

Mit besorgten Grüßen

Peter Müller (Bahnkunde)

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Der Beitrag für das Mitteilungsblatt Kernen Nr. 31 vom 02.08.2023 wurde zensiert. Nachfolgend eine Anmerkung der Redaktion der WebSeite von Kernen 21:

Auch der K21 Beitrag für das Mitteilungsblatt Kernen diese Woche wurde
komplett kassiert. Begründung diesesmal: vom SEV sei Kernen nicht
betroffen – obwohl Hunderte von PendlerInnen aus Kernen davon betroffen
waren. Und obwohl wir den Vorschlag gemacht hatten, den SEV versetzt mit
dem X20 fahren zu lassen. Die Susanne Hermann (Pressesprecherin des BM)
verstieg sich sogar zu der Behauptung, sie hätte noch nie einen der
weißen SEV-Busse gesehen, obwohl sie schon des öfteren (mit dem Auto)
hinter dem blauen X20 hinterdreingefahren sei. Und obwohl ich ein Foto
vom SEV mitgeschickt hat. Siehe Anhang.
Auch der Hinweis, dass K21 schon des öfteren über die Streckensperrungen
im MB berichtet habe und dass K21 zusammen mit BM Paulowitsch (als
SPD-Kreisvorsitzender) im Bündnis gegen Streckensperrungen mitgearbeitet
habe, verfing nicht. K21 dürfe über politische Sachen nicht berichten.
Auf den Hinweis, dass letzte Woche der K21 Beitrag über die
Bahnsteigerhöhungen abgedruckt worden sei, wurde geantwortet, davon sei
ja Kernen auch betroffen gewesen.Einfach irgendwas dahergesagt, egal, ob
es inhaltlich richtig ist oder nicht. N’importe quoi [Unsinn, Schmarrn],
sagen die Franzosen dazu.

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K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 31-23 vom 2.8.23 SEV1

Schienenersatzverkehr beendet (1)
Seit dem 29. Juli ist die Sperrung der Bahnstrecke Waiblingen-Cannstatt
aufgehoben. Und damit auch der „Schienenersatzverkehr“ (SEV), den die
Deutsche Bahn (DB) stattdessen eingerichtet hatte.
Der SEV betraf auch Kernen. Die DB hatte beschlossen, gleichzeitig mit
dem „normalen“ blauen X20 Expressbus von WN nach ES noch einen (meistens
weiß lackierten) SEV-Bus laufen zu lassen (siehe Foto), in der Hoffnung,
dass viele Fahrgäste, deren Bahnfahrt in Waiblingen endete, dort in den
X20 umsteigen würden, um von Esslingen aus mit der S1 nach Stuttgart
weiterzufahren. Bzw. zurück.
Diese Hoffnung hat sich wohl nicht erfüllt. Es war zwar ein leicht
erhöhtes Fahrgastaufkommen auf der Expressbuslinie festzustellen, aber
meistens blieben die zusätzlichen SEV-Busse einfach leer. Leider blieb
unser ursprünglicher Vorschlag an die DB bzw. den Verband Region
Stuttgart ohne Resonanz. Wir hatten vorgeschlagen, die zusätzlichen
SEV-Busse nicht direkt dem X20 hinterherzuschicken, sondern im
Zwischentakt. Also da, wo der X20 im Halbstundentakt fährt, den SEV 15
Minuten später zu schicken. (Bzw. beim Stundentakt zur halben Stunde).
Das wäre eine konkrete Verbesserung für uns gewesen. Zumindest für die 3
Monate der Sperrung.
So war der SEV auf der Expressbusstrecke überflüssig und eigentlich eine
Geldverschwendung. Aber vielleicht sind Fahrgäste auf den Geschmack
gekommen und fahren nun öfters mit dem X20. (Forts. folgt).

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K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 30-23 vom 26.7.23 Bahnsteig
Rom

Bahnsteigerhöhung in Rom abgeschlossen
Ein kleines Wunder: die S-Bahnsteige in Rom sind nun tatsächlich auf
beiden Seiten erhöht und damit fast perfekt barrierefrei, siehe unser
Foto. Eine große Verbesserung für alle Menschen mit Einschränkungen, mit
Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator. Und die Baumaßnahme wurde in der
angekündigten Zeit fertig. Ein großes Lob für die PlanerInnen der
Deutschen Bahn (DB) und die ArbeiterInnen der ausführenden Baufirmen.
Wir müssen ehrlich sagen: wir hatten der DB das schier nicht zugetraut,
nach den Erfahrungen der Vergangenheit. Denn seit den Anfängen von K21
Kernen vor 12 Jahren hatten wir uns – aufgeschreckt durch die
zahlreichen Unfälle bei Ein- und Ausstieg – für diesen Umbau eingesetzt.
Unterstützt u.a. durch MdL Haußmann und die Gemeinde Kernen. Und durch
die Betroffenen, die sich in Briefen an die DB und mit Leserbriefen,
Zeitungsartikeln und Fernsehberichten an die Öffentlichkeit gewandt
hatten.
Dies alles hat nun über zehn Jahre gedauert von den ersten Aktionen bis
zur Fertigstellung. Dieses Jahrzehnt ist offensichtlich der Zeitraum,
mit dem gerechnet werden muss, wenn Betroffene Veränderungen an
bestehenden Zuständen in der (Kommunal-)Politik erreichen wollen. Da
braucht es tatsächlich einen langen Atem!
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: zur Zeit fahren wg. der
Sperrung der Gleise zwischen WN und Cannstatt die S-Bahnen nur im
Halbstundentakt. Wenn überhaupt. Dazu mehr im nächsten MB.

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Rom

K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 29-23 vom 19.7.2023

Rückblick auf Lesung mit Arno Luik

Bei seiner Lesung aus seinem Buch „Rauhnächte“ vor 40 ZuhörerInnen in der Glockenelter ging der frühere STERN-Redakteur Arno Luik zu Anfang auch auf die gegenwärtige Bahn-Politik und auf Stuttgart21 ein.

Luik hat sich die vergangenen 20 Jahre intensiv mit der Bahn beschäftigt, zahlreiche Artikel darüber geschrieben. Schon vor 13 Jahren veröffentlichte er im STERN geheime, interne Akten der Deutschen Bahn, die ihm zugespielt worden waren und die damals schon das „Gesamtprojekt auf kritischem Weg“ sahen und vor unterschätzten Risiken warnten. Die Quelle selbst sprach davon, dass hier ein riesiger Verkehrsknoten entstehe, der niemals funktionieren würde.

Doch Bahnvorstand und Politik ignorierten diese Warnungen und bauten und bauen weiter. Koste es was es wolle. Von damals 4,5 Milliarden Euro gehen die Kostenschätzungen (inklusive der notwendig gewordenen Ergänzungsprojekte, damit der Tiefbahnhof überhaupt einigermaßen funktionieren könnte) inzwischen in Richtung 20 Milliarden Euro.

Luik ging sogar soweit, die Deutsche Bahn als eine „Vereinigung zur Verschwendung von Steuergeldern“ zu bezeichnen.

Es gab niemand im Saal, der ihm widersprach.

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K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 27-23 vom 5.7.23

Arno Luik in Stetten
Der im schwäbischen Königsbronn aufgewachsene ex-STERN-Redakteur Arno
Luik ist ein passionierter Bahnfahrer, der ständig zwischen seinem
Heimatdorf und Hamburg hin- und herpendelte. Diese Leidenschaft für die
Bahn wurde ihm in die Wiege gelegt: sein Vater war Bahnhofsvorsteher in
Königsbronn.
Die Bahn begleitete ihn auch in seinem journalistischen Leben und so
wurde er ein ausgewiesener Kenner der Deutschen Bahn AG (DB) und des
Bahnverkehrs im Allgemeinen. 20 Jahre lang hat Arno Luik (siehe Foto,
©Andreas Herzau) gegen die Zerstörung der DB angeschrieben: erst gegen
die geplante Privatisierung, dann gegen Stuttgart21. „Mit seinen
Enthüllungen zu S21 hat er die Protestbewegung gerüstet“, lobt der SWR.
Seine ganze Bahn-Erfahrung gipfelte schließlich in seinem Bestseller
„Schaden in der Oberleitung“ gegen die Täter des allgemeinen
Bahn-Desasters in Regierung und im DB-Vorstand. Mit diesem Buch war er
2019 schon mal in Stetten zu Gast.
Nun hat Luik etwas anderes enthüllt: seine Krebserkrankung. Nach seiner
Diagnose im Spätsommer 2022 macht er das, was er noch nie tat: Er
schreibt Tagebuch, oft bei den Zugfahrten. Er notiert seine
Innenansichten, den Schrecken, die Albträume, seine Sehnsucht nach
Leben. „Rauhnächte“ nennt er das Buch. (Forts. folgt)
Er spricht darüber am Mo, 10.7. um 19:30 im Rathaus in Stuttgart und
kommt danach, am So, 16.7. um 17 Uhr in die Glockenkelter. Eine
gemeinsame Veranstaltung mit der Allmende.

K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 28-23 vom 12.7.23 Arno Luik2

Arno Luik in Stetten (2)
Der im schwäbischen Königsbronn aufgewachsene ex-STERN-Redakteur Arno
Luik ist ein passionierter Bahnfahrer, der ständig zwischen seinem
Heimatdorf und Hamburg hin- und herpendelte. Diese Leidenschaft für die
Bahn wurde ihm in die Wiege gelegt: sein Vater war Bahnhofsvorsteher in
Königsbronn.
Mit seinem Erfolgsbuch „Schaden in der Oberleitung“, mit dem er 2019
schon mal in Stetten zu Gast war, hat er schonungslos die
Managementfehler bei der Deutschen Bahn aufgedeckt, deren Folgen alle
Bahnfahrenden jeden Tag erdulden müssen. Er war auch 20 Jahre lang ein
entschiedener Kritiker von Stuttgart21 und hat immer wieder bei den
Montagsdemos geredet. So auch wieder am 10. Juli bei der 666.
Montagsdemo gegen S21. „Wirtschaftlich ein Desaster, ökologisch
unverantwortbar und sicherheitstechnisch lebensgefährlich“ lautet seine
Einschätzung der Milliardenprojekts.
Sein jüngstes Buch „Rauhnächte“ ist ein Tagebuch über seine im Sommer
2022 diagnostizierte Krebserkrankung. Und über den Zustand dieser
unserer Welt.
Arno Luik kommt am Sonntag, 16. Juli um 17 Uhr zu einer Lesung in die
Glockenkelter. In Zusammenarbeit mit der Allmende. Eintritt: 7 €.
Trauerfeier für Winnie Wolf
Am kommenden Samstag, 15.7. besuchen wir um 17 Uhr die Trauerfeier für
Winfried „Winnie“ Wolf im Württ. Kunstverein in Stuttgart. Er verstarb
Ende Mai im Alter von 74 Jahren an einer Krebserkrankung. Er war
Sprecher der Initiative „Bürgerbahn statt Börsenbahn“ und des Bündnisses
„Bahn für Alle“. Dazuhin ein entschiedener Gegner von S21 und Autor
zahlreicher verkehrspolitischer Bücher. U.a. „Abgrundtief + bodenlos.
Stuttgart 21, sein absehbares Scheitern und die Kultur des Widerstands“,
das er 2017 bei uns vorstellte. Insgesamt kam er fünf Mal nach Stetten
zu Lesungen und Vorträgen. Er wird unserer Bewegung fehlen.

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K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 26-23 vom 28.6.23 Keine
Beiträge mehr

Keine verkehrspolitischen Beiträge mehr
Da wir laut Verwaltung als Verein nicht mehr zu aktuellen
verkehrspolitischen Angelegenheiten in der Gemeinde Stellung beziehen
dürfen – da „politisch“ – finden Sie unsere Gedanken und Vorschläge,
z.B. zum Bus 219 (Sperrung Kreisel Ortseingang Stetten) oder zum
Expressbus X20, auf unserer Webseite www.kernen21.de.
Wir bedauern es außerordentlich, dass wir Sie deshalb über unsere
Satzungszwecke – nämlich die Förderung des Öffentlichen
Personennahverkehrs – nicht mehr informieren können.

K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 25-23 vom 21.6.23 Bus

Beitrag komplett zensiert mit der Bemerkung der Verwaltung: „Aufgrund
der kommunalpolitischen Ausführung des Textes keine Veröffentlichung.
Vereine machen keine Politik.“

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Beiträge mehr

K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 25-23 vom 21.6.23 Bus

Bus 219 und X20


Objektiv betrachtet gehört Kernen bundesweit zu den Gemeinden, die mit
am besten mit ÖPNV, also Busse und Bahn (S-Bahn), ausgestattet sind. Das
heißt aber nicht, dass es keinen Verbesserungsbedarf gäbe. Da geht es
dann auch nicht, wie uns neulich ein Gemeinderat sagte – im Zusammenhang
mit der Linie 219 Stetten-Endersbach – um eine „Luxusversorgung“ der
hiesigen Bevölkerung mit Busverbindungen. Sondern es geht darum, dass
wir angesichts der Klimakrise und für die Zukunft unseres Planeten – um
mal ganz oben anzusetzen – tatsächlich eine grundsätzliche Veränderung
unseres Transportsystems brauchen. Das heißt konkret: Weniger
Individualverkehr, mehr ÖPNV.
Unter anderem deshalb gibt es ja auch unseren kleinen, aber aktiven
Verein, der sich die Förderung eines zukunftsfähigen ÖPNV auf seine
Fahnen geschrieben hat.
In diesem Sinne haben wir die letzten Wochen verschiedene Telefonate
geführt, u.a. mit dem Landratsamt Rems-Murr, das für die Buslinien
211,212 und 219 zuständig ist. Dabei ging es beim 219er um eine
veränderte Linienführung (innerorts in Stetten und bei der Anbindung an
die S-Bahn Haltestelle Stetten-Beinstein), zum anderen um den Fahrpreis.
Obwohl nur 3 km entfernt, muss von Stetten nach Endersbach für zwei
VVS-Zonen bezahlt werden. Auch die morgendliche Überfüllung im
Schülerverkehr wurde angesprochen.
Beim anderen Telefonat ging es um den X20, für den der Verband Region
Stuttgart (VRS) zuständig ist. Hier gab es ja den Vorschlag, den blauen
Expressbus über Waiblingen hinaus nach Schmiden und bis zum Max-Eyth-See
zu verlängern. Wir hielten es für sinnvoller, eine durchgehende
Expressbuslinie von Ludwigsburg über Waiblingen nach Esslingen zu
schaffen. Womöglich mit einer Verlängerung bis zum Flughafen. Damit es
hier eine Alternative gäbe, das S-Bahn Nadelöhr Hauptbahnhof tief zu
umfahren.

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K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 23-23 vom 7.6.23 Nachruf
Winnie

Bus 219 Stetten-Endersbach
Verschiedentlich haben wir an dieser Stelle über den Bus 219 von Stetten
nach Endersbach berichtet, der seit 4 Jahren von der Fa. Schlienz
eigenwirtschaftlich, d.h. ohne öffentliche Zuschüsse, betrieben wird.
Nun stellte sich heraus, dass er sich wirtschaftlich nicht trägt und
deshalb ab 2025 von den Kommunen Weinstadt und Kernen mit je 33.000 Euro
pro Jahr bezuschusst werden muss. (Das wurde in den jeweiligen
Gemeinderäten auch so beschlossen). Letzte Woche haben wir nun in einer
Email bzw. in einem Telefonat mit der ÖPNV-Abteilung des Landratsamts
verschiedene Vorschläge gemacht, wie die Fahrgastfrequenz auf dieser
Linie verbessert werden könnte. U.a. durch eine veränderte
Trassenführung in Stetten (Anbindung Haltestelle Diakonie) sowie die
Anbindung an die S-Bahn-Station Stetten-Beinstein.
Ein Problem ist auch die Tatsache, dass für eine Fahrt
Stetten-Endersbach für 2 Zonen bezahlt werden muss, also 3,70 €. (Nur
wenn Sie von „Bühläckerstraße“ Stetten bis „Ortsmitte Endersbach“
(Einkaufsstraße) fahren, wäre es eine Kurzstrecke für 1,70 € (!). Auch
hier haben wir das Landratsamt gebeten, sich beim Verkehrsverbund
Stuttgart (VVS) dafür einzusetzen, dass diese unsinnige Regelung
abgeschafft wird.
Nachruf für Winnie Wolf
Wir trauern um den Winnie Wolf, der am 22. Mai 2023 an einer
Krebserkrankung verstarb. Winnie war ein alter Weggefährte, insbesondere
im Kampf gegen Stuttgart21 und für eine Verkehrswende, die diesen Namen
auch verdient. Insgesamt fünf Mal war er in Stetten mit Vorträgen zu
Gast: Am 13.12.2010 zur „S21 Schlichtung“, 23.3.2014 „Deutsche Bahn: Der
Kunde als Feind“, 21.11.2016 „Flächenbahn statt Tunnelwahn“, 26.7.2017
„Abgrundtief und bodenlos“ (Sein Buch zu Stuttgart 21 hatte in Stetten
Europapremiere). Und schließlich am 17.5.2019 „Die Zukunft der
Mobilität“. Er wird uns fehlen.

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Winnie

K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 22-23 vom 1.6.23 SEV

Schienenersatzverkehr Kernen-Waiblingen-Fellbach-Cannstatt
Nach wie vor unterschiedlich – zum Teil sogar sehr unterschiedlich –
sind die Rückmeldungen, die uns von regelmäßigen NutzerInnen des
Schienenersatzverkehrs wegen der Gleis-Streckensperrung zwischen
Waiblingen und Cannstatt erreichen. (Ganz schwierig ist es auch für
gelegentliche NutzerInnen, wg. der teilweise schlechten Ausschilderung).
Während es in den Anfangswochen der Sperrung immer wieder zu
Verspätungen und vereinzelten Fehlfahrten Richtung Esslingen usw. kam,
hat sich der Betrieb des Schienenersatzverkehrs (SEV) inzwischen
eingependelt. Was nicht heißt, dass es im Berufsverkehr zu keinen
Verspätungen mehr käme, vor allem, wenn ganz volle S-Bahnen in die Busse
umgesetzt werden und diese dann im normalen Auto-Stoßzeiten-Verkehr
steckenbleiben. Viele Fahrgäste haben sich auf längere Fahrzeiten
eingerichtet, viele KernenerInnen weichen auf die U1 und den SSB-Bus 60
ab Fellbach aus. Während der Pfingstferien wird es wohl auch um einiges
ruhiger werden.
Demgegenüber stehen Hunderte von Leerfahrten außerhalb der Stoßzeiten,
abends, an den Wochenenden.
Zu diesen Leerfahrten gehören auch die (weißen) Verstärkerbusse für
unsere blauen X20 Busse zwischen WN und ES. Wir wollen diese Woche beim
Verband Region Stuttgart nachfragen, ob es hier keine Änderung geben
könnte, dass die Verstärkerbuss immer in den Zwischenzeiten fahren, also
im Abstand von einer Viertel- bzw. Halben Stunde zwischen den
fahrplanmäßigen blauen Bussen.
Zumal wir davon ausgehen, dass die Kabel-Bauarbeiten an den Gleisen
zwischen Waiblingen und Cannstatt mit dem geplanten Endtermin Mitte Juli
noch nicht zu Ende sein werden. Und für das Jahresende sind ja schon die
nächsten Sperrungen angekündigt.
Alle unsere Beiträge zu Verkehrsthemen, die Kernen betreffen, auf
unserer Webseite www.kernen21.de

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Komplett zensiert, mit der Bemerkung „wird nicht erscheinen“

K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 19-23 vom 10.5.23 Buslinie 219

Buslinie 219 nach Endersbach: wie geht es weiter?

Schon seit seiner Gründung hat sich unser Verein für eine Busverbindung von Stetten zur Haltestelle Stetten-Beinstein bzw. zu den verschiedenen Schulen in Weinstadt, insb. Schulzentrum Benzach, eingesetzt. 2019 wurde dieser Wunschtraum dann tatsächlich Wirklichkeit: die Fa. Schlienz führte die Linie 219 von Stetten zum Bahnhof in Endersbach ein. Und zwar im eigenwirtschaftlichen Betrieb, d.h. ohne öffentliche Zuschüsse, so wie es davor üblich war.
So sehr wir uns über diese neue Linie freuten, so hatten wir doch große Bedenken, ob sie sich wirtschaftlich trägt. Zumal die Linie an zwei wesentlichen „Fehlern“ in der Linienführung krankte: zum einen fuhr sie nicht mehr direkt den S-Bahnhof Stetten-Beinstein an. Das war mit der davor bestehenden Schlienz-Linie 116 noch der Fall, die von Esslingen über Stetten, Stetten-Beinstein nach Endersbach fuhr. Allerdings nur zwei Mal am Tag. Aber sie hielt direkt an der S-Bahn!
Zum anderen wurde die Linie in Stetten über die Frauenländerstraße geführt und hielt nicht mehr an der „Diakonie“, wo es eine Umsteigemöglichkeit zum Expressbus gegeben hätte, für alle, die von Endersbach her kommend nach Esslingen hätten weiterfahren wollen.

So kam es, wie es kommen musste: der 219 hat zu wenig Fahrgäste (mit Ausnahme der Schulzeiten, wo inzwischen an die 100 Kinder jeden Schultag nach Endersbach und zurück fahren!) und braucht öffentliche Zuschüsse.

Dementsprechend stand in der letzten GR-Sitzung ein Zuschuss-Beschluss auf der Tagesordnung. Der Bus fährt nur weiter, wenn Kernen pro Jahr ca. 33.000 € zuschießt. Dasselbe gilt für Weinstadt. Zwar erst ab 2027, das musste aber wegen der langen Ausschreibungsfristen jetzt schon in die Wege geleitet werden.
Der Zuschuss wurde so beschlossen, allerdings sollen die Fahrten am Samstag wegfallen. (Forts. folgt)

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Neuer Versuch mit weitgehend gleichem Text, wieder zensiert, auch nach Anruf bei Fr. Hermann vom Rathaus. K21 darf keine „politischen Beiträge“ bringen.

Lediglich der letzte Absatz mit Webseite blieb drin, nach Intervention vom K21 Pressesprecher

K21 Kernen für Mitteilungsblatt Kernen Nr. 20-23 vom 17.5.23 Buslinie 219

Buslinie 219 nach Endersbach: wie geht es weiter?

Schon seit seiner Gründung hat sich K21 für eine Busverbindung von Stetten zur Haltestelle Stetten-Beinstein bzw. zum Schulzentrum Benzach eingesetzt. 2019 wurde dieser Wunschtraum dann Wirklichkeit: die Fa. Schlienz führte die Linie 219 von Stetten zum Bahnhof in Endersbach ein. Und zwar im eigenwirtschaftlichen Betrieb, d.h. ohne die davor üblichen öffentlichen Zuschüsse.
So sehr wir uns über diese neue Linie freuten, so hatten wir doch Bedenken, ob sie sich wirtschaftlich trägt. Zumal die Linie an 2 wesentlichen „Fehlern“ in der Linienführung krankte: zum einen fuhr sie nicht mehr direkt den S-Bahnhof Stetten-Beinstein an. Das war mit der davor bestehenden Schlienz-Linie 116 noch der Fall, die von Esslingen über Stetten, Stetten-Beinstein nach Endersbach fuhr. Allerdings nur zwei Mal am Tag. Aber sie hielt direkt an der S-Bahn!
Zum anderen wurde die Linie in Stetten über die Frauenländerstraße geführt und hielt nicht mehr an der „Diakonie“, wo es eine Umsteigemöglichkeit zum Expressbus gegeben hätte, für alle, die von Endersbach her kommend nach ES hätten weiterfahren wollen.

So kam es, wie es kommen musste: der 219 hat zu wenig Fahrgäste (mit Ausnahme der Schulzeiten, wo inzwischen an die 100 Kinder jeden Schultag nach Endersbach und zurück fahren!) und braucht öffentliche Zuschüsse.

Dementsprechend stand in der letzten GR-Sitzung ein Zuschuss-Beschluss auf der Tagesordnung. Der Bus fährt nur weiter, wenn Kernen pro Jahr ca. 33.000 € zuschießt. Dasselbe gilt für Weinstadt. Zwar erst ab 2027, das musste aber wegen der langen Ausschreibungsfristen jetzt schon in die Wege geleitet werden.
Der Zuschuss wurde so beschlossen, allerdings sollen die Fahrten am Samstag wegfallen. (Forts. folgt)

Webseite
Alle K21-Beiträge zu Verkehrsthemen finden Sie auf unserer Webseite www.kernen21.de

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K21 Kernen für Mitteilungsblatt 21-23 vom 24.05.2023

Erfahrungen im Schienenersatzverkehr (1)

Schon verschiedentlich haben wir hier über Bahn-Streckensperrungen
WN-Cannstatt berichtet. Seit dem 12.5. ist sie Wirklichkeit. Nichts
fährt mehr, keine S-Bahn und kein Regionalexpress. Noch bis Juli soll es
so bleiben.
Der Grund: die Deutsche Bahn (DB) verlegt 1.200 km neue Kabel, damit
ihre Züge mit dem neuen Zugkontrollsystem ETCS fahren können. Ob die
Einführung von ETCS sinnvoll ist, haben wir ja an anderer Stelle schon
erörtert.
Weil diese Strecke eine wichtige Verkehrsachse ist, hat die DB einen
Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen zwischen WN und Cannstatt
eingerichtet.
Die Erfahrungen der NutzerInnen sind sehr unterschiedlich. Manche
erzählen von wahren Irrfahrten, wo ortsunkundige Fahrer statt nach
Cannstatt auf der B10 Richtung ES fahren. Andere berichten von komplett
leeren Bussen, weil viele Fahrgäste andere Lösungen gefunden haben
(Auto, Fahrrad, Home-Office) oder weil der Bedarf von der DB falsch
eingeschätzt wurde.
Zwischen WN und ES fahren auch sog. „Verstärkerbusse“. Das sind die
weißen Busse, die dem blauen X20 hinterdreinfahren. Gedacht für
Fahrgäste, die z.B. von WN nach ES und dann mit der S1 weiterfahren nach
Cannstatt/Stgt. Fast immer komplett leer. Hier ist unverständlich, warum
diese Verstärkerbusse nicht in den Takt-Zwischenzeiten des X20 fahren.
Also viertelstündlich in der Hauptverkehrszeit bzw. halbstündlich in den
Nebenzeiten.
Immerhin hat der SEV einen ganz konkreten Vorteil für Kernen: sowohl der
blaue X20 wie auch der weiße SEV halten jetzt am Bahnhof in Rom,
zustätzlich zum Halt in der Karlstraße.
Das bringt allerdings zur Zeit nur einen Vorteil für die Menschen, die
mit der S2 weiterfahren wollen Richtung Schorndorf. Richtung Stuttgart
wird ja noch an der Bahnsteigerhöhung gebaut. (Forts. folgt)
Alle unsere Beiträge finden Sie auf www.kernen21.de.

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