Viele Ältere werden sich wahrscheinlich noch an den 15. August 1972 erinnern. Da ging ein Starkgewitter/Hagelunwetter über Stuttgart nieder. In wenigen Minuten liefen die zahlreichen Unterführungen in der Stadt voll, z.B. unter dem Charlottenplatz. Die einfahrenden AutofahrerInnen kamen nicht mehr durch, ihre Autos versanken in Eis und Wasser. Sie überlebten nur, indem sie durch die Fenster auf ihre Autodächer kletterten und später mit Schlauchbooten von der Feuerwehr gerettet wurden. 6 Menschen ertranken. Die Schäden betrugen Hunderte Mio DM.
Die StZ veröffentlichte am 30.7.2013 den Artikel „Das Unglück kam aus dem Nichts“ mit einem Rückblick auf die Katastrophe. (Im Internet nachlesbar).
Und nun stellen Sie sich mal vor, was passieren könnte, wenn Wasser in den geplanten Kellerbahnhof von Stuttgart 21 eindränge oder in die 60 km Tunnel, die unter der Stadt gegraben werden sollen. Stuttgart hat das größte Starkregenrisiko unter den deutschen Großstädten. Mit seiner Querlage und den geplanten Dükern blockiert Stuttgart 21 jedoch den Hochwasserabfluss. (Ein Düker, ein Ausdruck aus dem Niederdeutschen, ist eine Druckleitung zur Unterquerung eines Tunnels, eines Abwasserkanals oder von Bahngleisen. Düker hat S21 mehr als genug).
Bei plötzlichem Starkregen (oder auch einem Wasserrohrbruch) würden dann Klett-Passage, Stadt-, S-Bahn und der geplante Tiefbahnhof überschwemmt – und damit für Monate stillgelegt. Die Verantwortlichen verschließen auch hier die Augen vor den Risiken.
Deshalb gibt es am 4. Juni um 19.30 Uhr im Stuttgarter Rathaus einen Vortrag von unseren Experten Hans Heydemann und Christoph Engelhardt unter dem Titel „Überflutungsrisiken durch S 21“. Beide waren auch schon bei K21 zu Gast.
Unsere nächste Sitzung
Mi, 27.6.2018, 20 Uhr, TV-Heim. Bitte vormerken.
Unsere Webseite