Abschied des Herrn Pofalla DB-Vorstandmitglied

Auf der 603. Montagsdemo am 6.3.22 hielt unser Mitglied Michael Becker
eine Rede, die sich mit dem Abschied von Ronald Pofalla aus dem
Aufsichtsrat der Deutschen Bahn (DB) beschäftigte. Wir dokumentieren
Auszüge: „Am 30.4.22 wird Ronald Pofalla auf eigenen Wunsch und ohne
Abfindung als Vorstand der Bahn von Bord gehen. Eigentlich ein Grund zum
Feiern, doch der Schaden, den er bei der Bahn anrichtete, ist immens und
ein Paradebeispiel für das unheilvolle Wechselspiel zwischen Politik und
Wirtschaft.
Als Kanzleramtsminister bei Angela Merkel setzte er – als 2013 das
Projekt auf der Kippe stand – die Staatssekretäre im Aufsichtsrat der
DB im Auftrag der Kanzlerin so unter Druck, dass sie für den Weiterbau
stimmten.
Fachlich war der 2017 zum Bahninfrastruktur-Vorstand aufgestiegene,
gelernte Sozialpädagoge und Jurist stets überfordert. So ließ er
verspätete Züge einfach unterwegs anhalten, damit sie wenigstens für die
Rückfahrt wieder pünktlich waren und nicht in die mit Strafzahlungen
bewehrte Verspätungsstatistik fielen. Auf der S2 nach Schorndorf wurde
die später so genannte „Pofalla-Wende“ in Grunbach jahrelang
praktiziert.
Seine Inkompetenz hätte ihn wohl kaum daran gehindert, seinen Vertrag
bis 2025 zu erfüllen oder sogar noch selbst Bahnchef zu werden. Wäre da
nicht der Regierungswechsel gewesen. Und vor allem die erneuten
Preissteigerungen bei S21, die jetzt wohl die Grenze von 10 Mrd.€
überschreiten werden. 2021 verkündete Pofalla noch: Kosten bleiben im
Rahmen und Eröffnungstermin Ende 2025 wird gehalten. Bevor er nun für
die Falschaussagen zur Rechenschaft gezogen werden kann, wird er bei der
Aufsichtsratssitzung der DB am 31.3. „in den Ruhestand“ entlassen.
Wir fahren dafür wieder nach Berlin und bereiten ihm einen gebührenden
Abschied. Und fordern einen (immer noch möglichen) Ausstieg aus S21.

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