Schaden an der Oberleitung

Am 27. September 2019 hatte Kernen21 den ehemaligen STERN-Autor Arno Luik im Museumskeller in Stetten zu Gast. Er stellte damals sein neues Buch „Schaden in der Oberleitung“ vor.
Luik wuchs im schwäbischen Königsbronn auf, wo noch Familie hat, lebt aber, da er über viele Jahre für den STERN arbeitete, in Hamburg. Deshalb fährt er jedes Jahr Tausende von Kilometern mit der Bahn. Er kennt also die Probleme der Deutschen Bahn (DB) aus dem Effeff.
Nun ist eine aktualisierte Taschenbuchversion seines Buches im Westend-Verlag erschienen. Die würden wir gerne auch der hiesigen Öffentlichkeit vorstellen. Das ist aber coronabedingt leider nicht möglich. Deshalb im Folgenden die wichtigsten Aussagen aus dem Vorwort in Ausschnitten.
Es beginnt mit dem provozierenden Satz: „Seit der Bahnreform im Jahr 1994, nach der die Bahn an die Börse sollte, handeln die Bahn-Verantwortlichen, als wollten sie die Menschen zum Autofahrer erziehen“. Er erzählt weiter: „Früher kamen oft Bahnmitarbeiter nach meinen Lesungen, um zu erzählen, dass die Lage bei der Bahn noch schlimmer ist. So erfuhr ich vom Geheimnis der DB, dass diese damals, wegen ihrer miesen Verspätungsstatistik und wegen Personalmangel, fast jeden Tag Lokomotivführer mit der Lufthansa quer durch Deutschland flog, damit diese für kranke Kollegen einspringen konnten. Mitarbeiter in einem ICE-Ausbesserungswerk erzählten, dass sie wegen Überlastung nicht komplett reparierte ICE-Züge wieder auf die Schienen schicken müssten. Die dürften dann statt der möglichen 280 km/h nur mit 160 km/h dahinzuckeln“.
Hinzu kommen mangelhaft gereinigte Klimaanlagen, ständig kaputte und stinkende Toiletten und Sitze in den ICE-3+4-Zügen, die wahre Folterinstrumente sind. Inzwischen hat die DB angekündigt, dass bis zu 60.000 (!) Sitze ausgewechselt werden sollen. (Forts. folgt)

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