Motorradlärmdisplay: offensichtlich unwirksam

Schon oft berichteten wir über die Klagen, die uns wegen des Motorradlärms in der Eßlingerstraße erreichten. Wir fassten die wichtigsten Aussagen in einem Brief an GR und Verwaltung zusammen. In der Sitzung des VA am 10.12. stand „Motorradlärmdisplay – Auswertung und Ergebnisse“ auf der TO. [Display = elektronische Anzeigetafel]:
100 m nach dem Baumtor befindet sich in einem Begrenzungspfosten ein Messgerät, das Lärmentwicklung in Dezibel (dB) und Geschwindigkeit misst und auf die 70 m weiter stehende Anzeigetafel überträgt. Liegt der Lärmwert unter 85 dB, erscheint ein „Smiley“ [von engl. „smile“ = Lächeln], um den FahrerInnen anzuzeigen, dass sie „anständig“ waren. Sonst erscheint ein Gesicht mit heruntergezogenen Mundwinkeln, was „böse, böse“ bedeutet.
Ergebnis: die Lärmwerte gingen zurück! Im Schnitt um 3 dB.

Für alle AnwohnerInnen von Eßlingerstraße und Umgebung – und auch für alle Menschen woanders im Ort, die aber Luftlinie auf gleicher Höhe wie die Eßlingerstraße wohnen – handelt es sich dabei um ein Wunder. Denn diesen Sommer war es extrem. Es begann Ende April und ging dann bis Ende November. An schönen Wochenenden im 5-Minuten-Takt. Nicht nur Motorräder, auch aufgemotzte Autos. (Weitere Lärmverursacher sind Moto-Cross-Maschinen und Lastwagen). Und dorfeinwärts wird gar nicht gemessen.

Die Tatsache, dass die Lärm-FahrerInnen die Anzeige sehen, mag zu einer Verringerung der gemessenen Werte bei der Meßstelle geführt haben. Aber dann wird halt erst nach der Anzeige voll aufgedreht, bis hoch zur Einfahrt zum Schützenhaus.
In der Sitzung wurde die Anschaffung von 2 weiteren lächelnden Anzeigetafeln beschlossen. Rausgeworfenes Geld. Evtl. hülfen Betonschwellen und 30er-Zone bis Einfahrt Friedhof. Und mehr Kontrollen.

Wir wünschen allen Geplagten ein ruhiges Weihnachten.

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