Corona und weiterbauen

Österreich steht – Deutschland baut

Am 21.3.20 schrieb die Fachzeitschrift „Wirtschaftswoche“ unter der Überschrift „Baubranche trotzt Corona“: „Am Mittwoch kündigte der österreichische Baukonzern Strabag an, sämtliche Baustellen in Österreich pandemiebedingt ruhend zu stellen. Weil der Konzern den Mindestabstand zwischen den Bauarbeitern nicht gewährleisten könne, die Lieferketten nicht sichergestellt seien und nicht zuletzt wegen der „gesellschaftlichen Verantwortung“ habe Strabag-Chef Thomas Birtel „diesen drastischen Schritt“ laut Aussendung setzen müssen. Einen Tag später stellte auch Konkurrent Porr aus Wien sämtliche seiner Baustellen in Österreich ruhend. Die Entscheidung der Österreicher sorgt bei manchen Branchenbeobachtern für Fragen: Denn während etwa Strabag sein Geschäft auf dem Heimatmarkt zurückfährt, lässt der Konzern auf seinen rund 2500 Baustellen in Deutschland größtenteils weiterarbeiten. Auch Porrs Baustopp bezieht sich ausschließlich auf den österreichischen Markt.“
Das ist schon komisch. Für alle, die es nicht wissen: Die Porr AG ist einer der größten österreichischen Baukonzerne und ist ganz dicke beim Tunnelbau von Stuttgart 21 drin. Und in Stuttgart wird weiter gebaut. Ja hat die Firma denn in Stuttgart keine „gesellschaftliche Verantwortung“? Und kann im Stuttgarter Untergrund der Mindestabstand gewährleistet werden? Wie schaffen die da in den Betontunneln?

Müssen sie jetzt unbedingt weiterbauen, damit sie zumindest in die Nähe des angekündigten Fertigstellungstermin 2025 kommen? (Den sie im Leben nicht halten können).

Übrigens: Unser „Dr Käs isch gesså“-Minischderpräsident sagt immer, das Projekt könne nun nicht mehr gestoppt werden, wg. Verträge, Baufortschritt usw. Aber was alles auf einmal gestoppt werden kann, zeigt sich ja gegenwärtig in drastischer Weise.

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