Theologen gegen Stuttgart21 – nanu?

Martin Poguntke ist Religionsleher am Staufer-Gymnasium in Waiblingen und bei der Gruppe „TheologInnen gegen Stuttgart21“. Am 17.2. gab er der Waiblinger Kreiszeitung ein Interview, nachdem der Reporter der WKZ nach einer Veranstaltung im „Schwanen“ die Widerstandsbewegung gegen S21 als „unerwachsen“ bezeichnet hatte. Poguntke sagte u.a.: „Die Titulierung ‚unerwachsen‘ ist mir ausgesprochen unangenehm, denn wir Pädagogen bemühen uns, unseren Kindern zu vermitteln, dass es eine erwachsene und sinnvolle Haltung ist, nicht gleich aufzugeben. Dieses Durchhaltevermögen als kindlichen Trotz herabzuwürdigen, widerspricht meiner tiefen Überzeugung, dass es in Zeiten sprunghafter Beliebigkeit ein hoher Wert ist, wenn Leute dranbleiben und sich nicht unterkriegen lassen“. Aber die Volksabstimmung ging doch verloren, wirft der Reporter ein. Dazu Poguntke: „Selbst wenn 90 Prozent für S 21 gestimmt hätten – eine Bewegung, die erkannt hat, wie schädlich dieses Projekt ist, muss doch weiterarbeiten. Wir können doch unsere Haltung nicht an der Mehrheit ausrichten. Der Tiefbahnhof führt zu einem Gleisrückbau. Wenn hervorragende Fachleute derart differenziert die Schwachstellen, ja Lügen dieses Projekts entlarvt haben, dann müssen wir demonstrieren, weil wir die ethische Verantwortung haben. Die Anti-Atomkraft-Bewegung hat auch jahrzehntelang gegen die Bevölkerungsmehrheit argumentiert. Haltet euer’ Gosch’, hieß es da, wir wollen nicht, dass die Lichter ausgehen! Die Bewegung hat trotzdem durchgehalten“.

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