Große und kleine Politik

 Stellen Sie sich mal vor, Sie arbeiteten bei einem bad.-württ. Maschinenbauer, Familienunternehmen, Weltmarktführer seines Zeichens. Es ist Frühjahr 2011, kurz vor der Landtagswahl. Bei einer Betriebsversammlung sagt der Inhaber-Chef mit Bezug auf die Wahl, „wer jetzt noch grün wählt, den werfe ich aus meinem Betrieb hinaus“ (Alle Zitate aus der StZ vom 8.3.13). Und er droht damit, seinen „Firmensitz ins Ausland zu verlegen, wenn die CDU nicht an der Macht bleibt“. Erinnert Sie das auch an überwunden geglaubte Zeiten des Feudalismus? Und nun stellen Sie sich auch noch vor, Sie wären der Chef dieser Grünen und wären tatsächlich durch die besagte Landtagswahl an die Macht gekommen und zum Ministerpräsidenten (MP) gewählt worden. Würden Sie dann ausgerechnet bei diesem Unternehmer (vor der Wahl auch noch Großspender für die CDU) eine Betriebsbesichtigung machen? Unser MP hat dies letzte Woche getan und auf die Frage, wie er bei der Firma Herrenknecht empfangen worden sei, geantwortet: „Sehr herzlich“. Aber vielleicht ist das die große Politik, in der moralische Grundsätze gelten, die wir einfachen Menschen nicht verstehen? Sie werden sich jetzt vielleicht fragen: was hat das denn mit unserer Gemeinde zu tun? Nun, Herr Herrenknecht bohrt die Tunnel für Stuttgart21. Und wir bezahlen diese Tunnel und die restlichen 6 bis 10 Milliarden Euro für den Kellerbahnhof mit unseren Steuergeldern. Unter anderem die Gemeinde Kernen mit einer Summe von insg. 600.000 Euro!
 

Unsere nächste Sitzung: heute, Mi, 27.3., 20 Uhr, Weinstube „Gugelhupf“ (HHO-Heim). Gäste herzlich willkommen.

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