Augen zu und durch – Bahn-Aufsichtsrat will weiterbauen

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn (DB) hat beschlossen, auf Teufel komm raus den Kellerbahnhof weiterzubauen. Obwohl das „bestgeplante Bauprojekt Europas“ nun statt 4,5 schon 6,5 Mrd. Euro kostet. Die Schuld für die Kostensteigerungen wird der rot-grünen Landesregierung zugeschoben. Dabei sind die Ursachen in der dilettantischen Planung der DB zu suchen, die wegen der unvollständig eingereichten Planungsunterlagen für viele Bauabschnitte noch gar keine Genehmigung hat. Erinnert sei nur an den unzureichenden Brandschutz, die mangelnden Fluchtwege und das fahrlässig geplante Grundwassermanagement. Großspurig kündigt Bahnchef Grube an, dass die Mehrkosten zunächst mal von der DB übernommen werden. Aber was heißt das? Obwohl die DB jedes Jahr verkündet, welch tollen Gewinn sie gemacht hat, ist das ein Taschenspielertrick. Der DB-Gewinn kommt aus dem operativen Geschäft der Fahrgastbeförderung (durch zu hohe Fahrpreise, zu hohe Preise für die Benutzung der Gleise, z.B. im Regionalverkehr Baden-Württemberg). Ihre Investitionskosten für neue Trassen und Bahnhöfe bekommt die DB von uns, also von den SteuerzahlerInnen. Kennen Sie einen Betrieb, der seine Produktionsmittel (z.B. Gebäude, Maschinen, Lastwagen) vom Staat kostenlos zur Verfügung gestellt bekommt? Also da Gewinn zu machen, das kann (fast) jeder. Die S21-Mehrkosten zahlen letztendlich wir alle. Das Tarnen und Täuschen von Grube & Co geht also weiter. Unser Widerstand auch. Jeden Montag,18 Uhr, Kundgebung am Marktplatz Stuttgart. Unsere nächste Sitzung: Mi, 27.3., 20 Uhr (Cafe Gugelhupf).

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