Leserbrief zu S21 Berichterstattung in der Stz vom 07. und 08.12.2012 -Spekulationen über immer höhere Kosten -Unangenehme Fragen an Technikvorstand Kefer -Aufarbeitung des 30.09.2012
Den Kritikern und Gegnern von S21 wurde in der Vergangenheit von Seiten der Politik als auch von Seiten der Medien massiv unrecht getan. Jetzt, wo bekannt wird, dass die DB AG Mehrkosten, die zur Sprengung des Kostendeckels führen, vorsätzlich bis vor einigen Tagen zurück hielt (U.a. um den Volksentscheid zu beeinflussen und die Ausstiegskosten noch weiter ansteigen zu lassen und S21 unumkehrbar machen zu wollen?), jetzt, wo bekannt ist, dass die Gewalt am Schwarzen Donnerstag nicht von den Demonstranten ausging und der unrechtmäßige, fehlgeplante und völlig überzogene Polizeieinsatz politisch gewollt war, jetzt, wo bekannt ist, dass der unterirdische S21 Bahnhof eine geringere Leistungsfähigkeit aufweist als der vorhandene Kopfbahnhof und brandgefährlich ist, … sollten sich alle Fragen, ob es nicht an der Zeit ist, Vernunft und Gemeinwohl in den Vordergrund zu stellen und gemeinsam dafür zu sorgen, dass Ehrlichkeit in der Politik und Unabhängigkeit in Justiz und Berichterstattung zur Normalität wird? An CDU und SPD gerichtet: Es ist doch eine Tatsache, dass S21 jederzeit beendet werden kann und sogar muss, z.B. falls die Mineralwässer gefährdet werden. Oder ist dieses K.-o.-Kriterium noch eine weitere Täuschung der Politiker und Parteien? Wenn die Ausstiegskosten wirklich eine Rolle spielen würden, dann müssten zuerst die Bahnhofsgrube S21 und die Zugangsstrecken durch die mineralwassergefährdeten Gebieten planfestgestellt und tatsächlich fertiggebaut werden und erst nach deren erfolgreichem Gelingen all die anderen Bauvorhaben, oder? Wollen wir wirlich einen unterirdischen Bahnhof, der ohne den weiteren Betrieb des Kopfbahnhofes gar nicht in der Lage ist den jetzigen und zukünftigen Bedarf zu bewältigen? Wollen wir tatsächlich zwei Bahnhöfe parallel betreiben? Zumal S21 für sich alleine ja schon unwirtschaftlich (Rüdiger Grube) und unökologischer ist als der Kopfbahnhof. Wer kann das verantworten, wer kann das bezahlen und wer kann das wirklich wollen?
Thomas Bezler, Kernen