ZÜRICH UND STUTTGART –EIN AUFSCHLUSSREICHER VERGLEICH

(1) DIE EINWOHNERZAHLEN IM VERGLEICH:

– Zürich: ca. 391.000 Einwohner
– Stuttgart: ca. 607.000 Einwohner

Zürich ist also gut ein Drittel kleiner als Stuttgart.
Und nimmt man die jeweiligen Regionen noch mit dazu, ist der Unterschied sogar noch viel gravierender:

– Region Zürich ca. 1,4 Mio. Einwohner
– Region Stuttgart: 2,7 Mio. Einwohner

Die Region Zürich ist also an Einwohnern sogar nur halb so groß wie die Region Stuttgart.

Ganz anders aber sieht es aber beim Eisenbahnverkehr aus:

(2) DIE HAUPTBAHNHÖFE IM VERGLEICH:

(a) ANZAHL REISENDE IM HAUPTBAHNHOF PRO TAG:

– in Zürich: ca. 400.000 täglich
– in Stuttgart: ca. 240.000 täglich

Obwohl Zürich sehr viel kleiner ist, liegt die Zahl der täglichen Bahnfahrten ab/zum Hauptbahnhof dort also um zwei Drittel höher als in Stuttgart. Das sind pro Tag ca. 160.000 Bahnreisende mehr.

Die Gründe hierfür liegen auf der Hand, wenn man den Vergleich fortführt:

(b) ANZAHL ZÜGE IM HAUPTBAHNHOF PRO TAG:

– in Zürich: fast 3.000 Züge pro Tag, davon 2607 Personenzüge (incl. S-Bahn)
– in Stuttgart: rund 1.240 Züge täglich (incl. 650 S-Bahn)

Obwohl Zürich sehr viel kleiner ist, verkehren im dortigen Hauptbahnhof also täglich zweienhalb mal so viele Züge wie in Stuttgart.

Und diese aktuelle Zahl berücksichtigt noch nicht die in Stuttgart und Zürich geplanten Veränderungen in der Spitzenstunde. – Spätestens da zieht es jedem anständigen Menschen die Socken aus:

(c) ANZAHL ZÜGE IN DER SPITZENSTUNDE UND KÜNFTIGE VERÄNDERUNG:

– in Stuttgart läßt man derzeit nur 36 Züge in der Spitzenstunde (Fern- und Nahverkehrszüge) ankommen. Und diese geringe Zahl soll als Folge von S21 sogar auf künftig nur noch 30 Züge reduziert werden. Die Zahl der S-Bahnzüge in der Spitzenstunde soll gleich bleiben.
Dies bedeutet für Stuttgart dann incl. S-Bahn statt der bislang 83 Züge künftig nur noch 77 Züge in der Spitzenstunde.

– in Zürich beträgt die Anzahl der ankommende Züge in der Spitzenstunde zwischen 7:00 und 8:00 (inkl. der S-Bahn und SZU) aktuell 95 Züge und soll bis 2018 laut Netzgrafik der SBB (wo eventuell noch Einzelzüge fehlen) auf mindestens 107 Züge in der Spitzenstunde gesteigert werden.

Das wesentlich größere Stuttgart liegt also heute schon in der Spitzenstunde um 12 ankommende Züge zurück (aktuell 83 zu 95 Züge). Und dieser Rückstand wird sich in den kommenden Jahren auf 30 Züge ausweiten (künftig 77 zu 107 Züge).

Während in Stuttgart durch das Wahnprojekt S21 Bahninfrastruktur zerschlagen wird, baut man sie in Zürich zielstrebig weiter aus.

Dies zeigt unser letzter Vergleich:

(d) ANZAHL GLEISE IM HAUPTBAHNHOF UND KÜNFTIGE VERÄNDERUNG

– in Zürich: aktuell 22 Kopf- und 4 Durchfahrtsgleise = 26 Gleise (künftig 18 und 8 = 26 Gleise)
– in Stuttgart: aktuell 16 Kopf- und 2 Durchgangsgleise = 18 Gleise (künftig nur noch 8 und 2 = 10 Gleise)

Das wesentlich größere Stuttgart muß also schon jetzt mit recht wenigen Gleisen auskommen, nach dem S21-Rückbau aber steigt es mit seiner Bahninfrastruktur leistungsmäßig gänzlich in die Unterliga ab.

Und während man so in Stuttgart alle Chancen des Bahnverkehrs buchstäblich begräbt, arbeitet man in Zürich, das uns schon jetzt um Längen voraus ist, bereits an der nächsten Erfolgsgeschichte: durch die sogenannten „Vierten Teilergänzungen“ der Zürcher S-Bahn sollen im Großraum Zürich – so die bescheidene SBB – „die dringendsten Kapazitätsprobleme, insbesondere in den Hauptverkehrszeiten am Morgen und Abend, gelindert werden.“

NICHTS VERRÄT DEUTLICHER DEN QUALITÄTSUNTERSCHIED ZWISCHEN EINER VERNÜNFTIGEN BAHNPOLITIK UND DER HIESIGEN VERBRECHERBANDE, ALS EIN VERGLEICH DIESER ZAHLEN.

MIT MILLARDENAUFWAND WOLLEN SIE UNS IN STUTTGART IM INTERESSE DER BAUMAFIA EIN LÄCHERLICHES SCHMALSPURBAHNHÖFCHEN BAUEN.

UND DIESEN TROSTLOSE WITZ WOLLEN SIE UNS DANN NOCH IN BETRÜGERISCHER ABSICHT ALS „DAS NEUE HERZ EUROPAS“ VERKAUFEN.

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