Die Tricks der Deutschen Bahn (4)

Am 12.5.12 berichtete die Stuttgarter Zeitung (StZ) über eine Sitzung des Kreistages in Göppingen, bei dem es zum wiederholten Male darum ging, ob das bestehende S-Bahn Netz bis Göppingen erweitert werden kann. Für dieses Vorhaben wurde 2009 von 2 Ingenieurbüros eine 125.000 Euro teure Machbarkeitsstudie erstellt. Diese wird aber von der DB Netze (das ist eine Tochter der Bahn, die neue Strecken plant) nicht anerkannt. Die DB Netze will eine eigene Studie erstellen, für die sie 45.000 Euro verlangt. Die StZ kommentiert dazu: „Würde ein Handwerksbetrieb so seine Kostenvoranschläge vermarkten, dürfte er schnell der Insolvenz entgegenrauschen. Für die Bahn handelt es sich hingegen um ein lukratives Nebengeschäft. Allein für die Planung der Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm streicht sie 460 Millionen Euro an Planungskosten vom Bund ein. Und offenbar hält sie auch im Kleinen die Hand auf.“
Was in diesem Kommentar nicht gesagt wurde: Die Planungskosten werden immer in einem Prozentsatz von den Gesamtkosten verrechnet. Das heißt, bei bisher angenommenen Baukosten von 2,89 Mrd Euro bekommt die Bahn für die Planung 16%, also 460 Mio Euro. Steigen die Baukosten aber, wie von vielen ExpertInnen befürchtet, auf das Doppelte oder Dreifache, bekommt die Bahn entsprechend mehr: bei 5 Mrd. bekäme sie 800 Mio, bei 7,5 Mrd. wären es 1,2 Mrd. Euro Planungskosten. Was glauben Sie nun, wie groß das Interesse der Bahn ist, die Baukosten niedrig zu halten? Dasselbe gilt natürlich auch für den Kellerbahnhof.
Unsere nächste Sitzung: Mi, 23.5., 20 Uhr, TV-Heim

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