Di, 24.4, Lesung: S21 – Das große Unbehagen

Gegen «Stuttgart 21» wird demonstriert, gesungen, gedichtet, gemalt, prozessiert, informiert, polemisiert. Die AktivistInnen sind Architekten, Arbeitslose, Ärzte, Behinderte, Bürger ohne festen Wohnsitz, Gewerkschafter, Hausfrauen, Ingenieure, Juristen, Lehrer, Professoren, Richter, Schüler, Studenten, Theologen, Unternehmer und viele andere. Die Protestbewegung hat 2 neue Zeitungen, 1 Fernsehsender, mindestens 5 Fernsehfilme, Romane, Krimis und Sachbücher und Theaterstücke hervorgebracht. Sie hat eine Landesregierung gestürzt und eine Volksbefragung erzwungen. Ein «Kulturdenkmal» der Bewegung, der künstlerisch besetzte Bauzaun, steht bereits im Haus der Geschichte. Bleibt die Frage nach den Beweggründen. Warum kommt in Stuttgart ein solch großes Unbehagen zum Ausdruck, ausgerechnet heute, gegen einen Bahnhofsumbau? Lehnt sich hier ein traditionsverhafteter Mittelstand gegen unbegriffene Veränderungen auf oder zeigt sich in den Protesten ein neues bürgerliches Selbstbewusstsein? Hat die Bewegung geschichtliche Vorbilder in der langen Geschichte der Proteste gegen technische Großprojekte? Kommt in den Protesten ein Bewußtsein zum Ausdruck, das im typisch schwäbisch-pietistischen Verhältnis zur Arbeit (Arbeitsethik) begründet ist? Diesen Fragen geht die Autorin Annette Ohme-Reinicke nach. Sie ist Jahrgang 1961, Soziologin und Lehrbeauftragte an der Universität Stuttgart. Ihr Buch ist im Schmetterling-Verlag Stuttgart erschienen, www.schmetterling-verlag.de. In Zusammenarbeit mit der Allmende. Eintritt: 5 Euro

Treffen der Rems-Murr-Gruppen gegen S21

Bereits um 18.30 Uhr am Di, 24.4. findet im TV-Heim ein öffentliches Treffen der Rems-Murr-Gruppen gegen Stuttgart21 statt. Interessierte sind herzlich eingeladen.

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