Infostand beim Martinimakt

K21 Kernen Mitteilungsblatt Nr. 47-22

Beim Martinimarkt am vergangenen Donnerstag waren wir von 14 bis 17 Uhr mit einem Infostand vertreten. Wir luden die PassantInnen zu der Vorführung des Films „Das Trojanische Pferd“ ein. (Bericht dazu im nächsten Mitteilungsblatt). Außerdem informierten wir über die neuesten Entwicklungen zum Projekt Stuttgart 21, an dessen Finanzierung sich ja auch die Gemeinde Kernen (über die Kreisumlage des Rems-Murr-Kreises) mit einem Betrag von über 700.000 Euro beteiligt hat.

Dabei stellten wir fest, dass sich die Haltung in der Bevölkerung zu diesem Milliardenprojekt verändert hat. Im Vergleich zum Infostand, den wir vor fünf Jahren ebenfalls beim Martinimarkt hatten. So ist die Zahl der absoluten BefürworterInnen, die uns vor fünf Jahren zum Teil auch aggressiv angegangen sind, inzwischen auf fast Null gesunken. Die Zweifel am Projekt sind erheblich gewachsen. Es findet sich niemand mehr, der/die daran glaubt, dass S21 bis 2025 fertig wird. Und es findet sich auch niemand mehr, der/die daran glaubt, dass die jetzt offiziell zugegebenen 9,5 Mrd. € Gesamtkosten das Ende der Fahnenstange sein werden. Hier haben die Befürworter-Parteien viel Glaubwürdigkeit verloren.

Und was wir besonders bestürzend finden: sobald die Deutsche Bahn erwähnt wird, sprudelt es nur so aus den Leuten heraus. Und alle erzählen von schlimmen Erfahrungen beim Bahnfahren: verspätete und ausgefallene Züge, Anschlüsse verpasst, irgendwo in der Pampa gestrandet. Und immer wieder die mangelhafte Informationspolitik der Bahn, wo Passagiere teils stundenlang nicht wissen, was jetzt eigentlich los ist. Das ist für uns deshalb bestürzend, weil wir ja angetreten sind, um den Bahnverkehr zu fördern. Und jetzt den KritikerInnen Recht geben müssen, die z.T. so gefrustet sind, dass sie in Zukunft lieber mit dem Auto fahren statt die Bahn zu benutzen.

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