Koalitionsvertrag – oje!

Mit großem werbetechnischen Aufwand wurde der neue Koalitionsvertrag von
Grünen und CDU letzte Woche der Öffentlichkeit präsentiert. Und als
großer Schritt im Kampf gegen die Klimaerwärmung.
Schauen wir uns die Vereinbarungen zu Stuttgart21 an, dann ergibt sich
ein anderes Bild. Der Verkehrsexperte Winfried Wolf, schon mehrere Male
bei uns zu Gast, schreibt dazu auf heise.de am 11.5.:
„Die Grünen – von 1995 bis 2011 Teil des Widerstands gegen Stuttgart 21
– haben eine erstaunliche Umwandlung vollzogen: Die alte und neue
Landesregierung will nicht nur S 21 mit all seinen Absurditäten,
Abnormitäten und Auswüchsen weiter bauen. Grün-Schwarz plant noch ein
zweites Stuttgart 21.
Im Koalitionsvertrag ist auf S. 124 ist zu lesen: Für einen nun so
genannten ‚Eisenbahnknoten Stuttgart 2040‘ sollen weitere 50 km Tunnel
gebaut werden. Nämlich ein unterirdischer Ergänzungsbahnhof mit
entsprechenden Zuläufen und die Tunnel-Führung der Gäubahn zum
Flughafen. Das bedeutete weitere Milliarden an Kosten und eine
Verlängerung der Bauzeit des Gesamtprojektes bis mindestens 2040.
Jahrzehntelang behaupteten die Tunnelparteien CDUSPDFDP [und ab 2011
auch die Grünen] durch den S21-Durchgangsbahnhof käme es zu einer
Vergrößerung der Schienenkapazität, im Vergleich zum bestehenden
Kopfbahnhof mit 16 Gleisen. Jetzt gibt es den doppelten spektakulären
Offenbarungseid: Stuttgart 21 ist zu klein – nach mehr als 10 Jahren
Bauzeit wird erkannt: man braucht sechs weitere Gleise. Und: Die
„Erweiterungsstation“ soll ein unterirdischer Kopfbahnhof sein.
Tunnelbauten aus Beton und Stahl sind ein aktiver Beitrag zur
Klimazerstörung. Die Treibhausgas-Emissionen je Tunnel-Kilometer werden
auf 15.000 Tonnen geschätzt. Für den Bau von S21 + Ergänzungen wird mit
insg. 3 Mio Tonnen Treibhausgasen gerechnet.“
Klimaschutz? Wen interessierts?

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