Berufsdemonstrant

Eine amüsante Geschichte möchten wir zu unserer Berichterstattung über den Jahrestag des „Schwarzen Donnerstag“ am 30.9.2010 nachtragen.Im Zusammenhang mit den Demonstrationen gegen S21 sprach der damalige Ministerpräsident Mappus in einem „Focus“-Interview am 25.9.2010 davon, dass die Aktionen von „Berufsdemonstranten“ organisiert würden.Einer dieser Berufsdemonstranten schaffte es, staatlich anerkannt zu werden. Er heißt Christoph Mezger, Dipl. Ingenieur bei Zeiss in Oberkochen. Immer montags fuhr er mit demZug von Aalen nach Stuttgart zur Montagsdemo. Denn ihm lag eine umweltfreundliche Mobilität am Herzen. Deshalb regte er sich über Mappus Verleumdungen auf und hatte für dieEinkommenssteuererklärung 2010 eine tolle Idee: In der Anlage N (siehe Foto) gab er als zweite ausgeübte Tätigkeit „Berufsdemonstrant“ und als zweite Arbeitsstätte „Stuttgart Hbfund Umgebung“ an. Seine Beweggründe und die Demonstrationen, an denen er teilnahm, listete er in einem Brief an das Finanzamt fein säuberlich auf. Die Entfernung von 80 km zwischen Wohn- und Demo-Ort machte er als Werbungskosten geltend. Damit überschritt er die Pauschalgrenze von 920 €.Sein Finanzamt hat diese Werbungskosten als gerechtfertigt anerkannt. Seitdem führt Christoph Mezger den Titel „staatlich geprüfter Berufsdemonstrant“.Einen ausführlichen Artikel dazu finden Sie unter www.kontextwochenzeitung.de

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