Am 30.6.2020 unterzeichnete Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer bei einem Schienengipfel im Berliner Verkehrsministerium einen Schienenpakt mit der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) der Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs und weiteren VertreterInnen der Bahnbranche. Die BAG ist ein Zusammenschluss aller Organisationen, die für die Durchführung des Bahnverkehrs in den einzelnen Regionen Deutschlands zuständig sind. Darunter ist z.B. auch der Verband Region Stuttgart.
Der Pakt wurde zur Umsetzung des Masterplan Schienenverkehr geschlossen, den die Branche im Rahmen des „Zukunftsbündnis Schiene“ in den vergangenen zwei Jahren gemeinsam erarbeitet hat. Ein bisher einmaliger Schulterschluss all derer, die den Schienenverkehr in Deutschland betreiben. Dies ist ein konkreter Fortschritt.
Zentraler Baustein für diesen Pakt ist die Einführung des Deutschlandtakts. Damit sollen Fern- und Regionalverkehr besser aufeinander abgestimmt werden.
Vorbild dafür ist die Schweiz. Wenn Sie z.B. mit dem Zug von Stuttgart nach Zürich fahren, dann wartet am Zürcher Hauptbahnhof innerhalb von 10 Minuten nach Ihrer Ankunft ein Zug nach Bern, Basel, Luzern oder Winterthur. Jede Stunde! Das geht so weiter, bis in den kleinsten Ort der Schweiz. Sie brauchen gar keinen Fahrplan mehr, weil sie wissen, dass ihre Verbindung getaktet ist.
Mit diesem „Pakt für den Takt“ soll, so „unser Andi“ (der Verkehrsminister) die Rolle der Schiene im Verkehrsmix deutlich gestärkt werden. Auf den Hauptachsen zwischen Großstädten sollen künftig alle halbe Stunde Züge fahren, mit abgestimmten Anschlüssen in die Regionen. Und das alles bis zur Mitte des Jahrzehnts. Das Problem dabei: mit dem Kellerbahnhof in Stuttgart kann dieses ehrgeizige Ziel nicht erreicht werden, da dieser Haltepunkt viel zu klein ist, um den Takt einhalten zu können.