Güterverkehr auf der Schiene

Letzte Woche zeigten wir ein Schaubild, das die dramatischen Veränderungen beim Gütertransport aufzeigte. Der Anteil der Schiene ging von 1950 bis heute von 55 auf 20% zurück, der Lkw-Anteil stieg auf 70%. Das Ergebnis: überlastete Autobahnen, Staus, ständig steigende CO₂ Werte.

Nun gibt es seit vielen Jahren politische Absichtserklärungen für eine Verkehrswende beim Gütertransport. Es sollen wieder mehr Güter auf der Schiene transportiert werden. Leere Versprechungen. Das Gegenteil ist der Fall. Bei der Bahn wurden Transportkapazitäten abgebaut, das Schienennetz vernachlässigt, das bestehende Wagenmaterial ist veraltet und viel zu laut (zum Leidwesen der AnwohnerInnen von Bahnstrecken). Trotz bestehender jahrzehntealter Verträge mit der Schweiz wurden die Zulaufstrecken zum Brenner nicht gebaut. Der Brenner-Basistunnel ist fertig, aber von Deutschland her fehlen die Transportkapazitäten. Überall wurden Güterbahnhöfe geschlossen. Nicht nur in Waiblingen, sondern z.B. auch in Schorndorf werden die Gütergleise überbaut. Niemand denkt daran, dass dies eines Tages wieder rückgängig gemacht werden könnte. Dann stehen aber diese Flächen nicht mehr zur Verfügung. Oder die Gleise müssen für teures Geld unter die Erde.

Übrigens: wg. der Gütergleise in Waiblingen haben wir alle Fraktionen in Gemeinderat Waiblingen angeschrieben. Keine einzige hat geantwortet. Nur der ebenfalls angeschriebene OB Hesky hat zurückgeschrieben (wir berichteten).

Weiteres Problem: die Menge der zu transportierenden Güter nimmt ständig zu. (Amazon lässt grüßen). Die 10 in Deutschland existierenden Paketdienste haben steigende Zuwachsraten. Ihre Lieferwagen verstopfen die Innenstädte und durchfahren jeden Tag auch unsere Wohnstraßen.(Forts. folgt).

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