Um gegessenen Käs und anderes

Dr Käs isch gesså?

2018 kam es zu einer Häufung von negativen Nachrichten über Stuttgart 21, das „Jahrhundertprojekt“ der Deutschen Bahn (DB). Das veranlasste sogar Ministerpräsident Kretschmann, der in den letzten Jahren das Projekt vorbehaltlos unterstützte, zu einer ungewöhnlichen Bemerkung bei der Regierungspressekonferenz am 18.12.: „Ich darf noch darauf hinweisen, dass ich immer zu den Gegnern des Projekts gehört habe, bevor der Volksentscheid stattgefunden hat. Und dass alles, was wir so an die Wand gemalt haben, leider eintritt“.

Hier nochmal die wichtigsten Schriftzeichen auf dieser Wand (bzw. die schwerwiegendsten Mängel):

1. Geringere Leistungsfähigkeit

Der Tiefbahnhof schafft nur 32 Züge in der Hauptverkehrsstunde. Heute verkehren dort 38 Züge/Stunde).

2. Ungenügender Brandschutz

Bei einem Brand müssten Tausende Menschen mehrere hundert Meter bis zu den Fluchttreppenräumen an den Kopfenden der Tiefhaltestelle zurücklegen und dort nach oben fliehen. Für die Zuführungstunnel gibt es gar kein tragfähiges Brandschutzkonzept.

3. Kosten und Bauzeit

Am 26.01.18 wurden von der DB die „endgültigen Kosten“ mit 8,2 Mrd. €, angegeben. Der Bundesrechnungshof rechnet schon lange mit 10 Mrd. € und mehr. Die Mehrkosten sind nicht finanziert. Die ausufernden Kosten verhindern andere sinnvolle Ausbaumaßnahmen, z.B. einen S-Bahn-Ring um Stgt.

4. Schräge Bahnsteige

Auf 400 m Länge ist das andere Ende des Bahnsteigs 6 Meter höher bzw. tiefer. Eine ständige Gefahrenquelle.

5. Überflutung

Für den Tiefbahnhof bestehen erhöhte Gefahren einer Überflutung bei Starkregen.

6. Gipskeuper

Vier Tunnelröhren zum Tiefbahnhof führen durch quellfähigen Gipskeuper (Anhydrit). Was der anrichten kann, sehen wir seit Jahrzehnten am Engelberg-Tunnel.

450. Montagsdemo

Montag, 28. Januar 2019, 18 Uhr: die 450. Montagsdemo am Hauptbahnhof. Wir sind dabei.

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