Arroganz der Macht

Es wird also getrickst und getäuscht um S21 herum. Die Alternativen und die Kosten – alles wird übergangen, was wir an Gegenvorstellungen und Gegenrechnungen vorlegen. Es wird nur diffamiert. Und das nenn ich Arroganz der Macht. Auch große Mehrheiten haben kein Recht auf Arroganz der Macht. Arroganz der Macht gehört in die Monarchie, aber nicht in die Demokratie. Es geht immer mehr das fürchterliche Wort ‚Das ist alternativlos‘ rum. Ich finde das ganz furchtbar in einer Demokratie. Denn es ist der Charme der Demokratie, dass sie in Alternativen denkt. Und diese Alternativen müssen endlich öffentlich erörtert werden“. Wissen Sie, wer das gesagt hat? Ja, genau: unser Winfried Kretschmann, bei der Montagsdemo am 16.8.2010. Nachzuhören auf www.youtube.com/watch?v=n7oy9tjlCQ0. Tja, wie sich doch die Reden ändern, wenn einer an die Macht kommt. Joschka Fischer hat mal gesagt: „Das Amt verändert einen schneller wie man das Amt verändern kann“. Wohl wahr.
Bericht vom Gemeinderat Stuttgart
Am 7.2. waren wir bei der Sitzung des Stuttgarter Gemeinderats, wo die Vertreter der Bahn zum „Rapport“ kommen mussten. Wg. Mehrkosten und Zeitplan. Und was passierte? Nix. Es gab wieder ein leicht vorwurfsvolles „Du, du, du“ der Pro-S21-CDUGrünSPD-GroKo zum Vertreter der Bahn. Der dann ausschweifend erzählen durfte, dass „unerwartete technische Probleme“ zu den Preissteigerungen beitrügen, aber dass die Bahn alles im Griff habe. Die Fragen von SÖS-Stadtrat Hannes Rockenbauch, warum seine KollegInnen so kritiklos den Märchen der DB glaubten, verliefen ins Leere. Kein Wort vom Umstieg-21-Konzept der GegnerInnen, nur Schwüre für den Weiterbau. Das Trauerspiel geht weiter, am Schluss bezahlen wir Steuerzahlenden. Und haben dafür nicht mal einen besseren Bahnhof, sondern einen Schlechteren.
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