In den letzten Monaten kam ein enormer Sumpf ans Licht: über Jahre hatte die deutsche Autoindustrie die KäuferInnen von Dieselautos (jedes 3. Auto in Deutschland) und die Öffentlichkeit systematisch betrogen, indem sie die Abgaswerte der von ihnen verkauften Autos systematisch manipulierten. Unterstützt und geduldet von einem Großteil unserer politischen Klasse und den zuständigen Behörden.
Doch das ist nicht alles: wegen dieser Manipulationen haben alle deutschen Großstädte enorme Probleme mit zu hohen Abgaswerten, die die Gesundheit der dort lebenden Menschen erheblich beeinträchtigen. Insbesondere Stuttgart wegen seiner Tallage. Bei einem spektakulären Gerichtsurteil hat das Verwaltungsgericht Stuttgart vor wenigen Wochen der Landesregierung Untätigkeit vorgeworfen und Fahrverbote für die Stadt ab Januar 2018 in Aussicht gestellt.
Einer, der sich seit Jahrzehnten mit Feinstaub und seinen Ursachen beschäftig ist der 66-jährige ehem. Lehrer Manfred Niess, Gründungsmitglied und Koordinator des Klima- und Umweltbündnisses KUS Stuttgart (www.kus-stuttgart.de). Schon 2005 strengte er seine erste Klage für die Einführung eines Luftreinhalteplanes an. Obwohl er die Prozesse teilweise gewann, hat sich bis heute nichts getan, außer der Aufstellung von Mooswänden am Neckartor.
Deshalb spricht er davon, dass unsere Umweltpolitik vom auto-industriellen Komplex bestimmt wird und sich inzwischen ein teilweise kriminelles System etabliert hat. Auf Kosten unser aller Gesundheit. Am 2.8. hatte er einen beeindruckenden Auftritt bei Dunya Hayali. (Nachzusehen in der ZDF-Mediathek).
Der „Feinstaubrebell vom Neckartor“ (so die Zeitung „Kontext“) kommt am Mittwoch, 6.9.2017, 20 Uhr in den Museumskeller in Stetten (Hindenburgstr. 24), zu einer gemeinsamen Veranstaltung von PFB und K21 Kernen. Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.