Bahn verklagt die Stuttgarter Zeitung (StZ)

Die Kontext-Wochenzeitung (www.kontextwochenzeitung.de) berichtete letzte Woche über merkwürdige Dinge, die sich gerade in unserer Landeshauptstadt ereignen: „Das Kommunikationsbüro von Stuttgart 21 prozessiert gegen die StZ. Das Blatt soll nicht mehr behaupten dürfen, dass das Milliardenprojekt erst im Jahr 2022 in Betrieb geht. Der Gang vor Gericht markiert eine neue Qualität im Umgang der Bahn mit kritischer Berichterstattung zum Tiefbahnhof. Ist das dankbar? Die StZ gehört zu denjenigen Presseorganen, deren Führungsetage sich unumwunden für den Bau von Stuttgart 21 ausspricht. Das hält die Bauherrin des Milliardenprojekts dennoch nicht davon ab, das Blatt vor den Kadi zu zerren – wegen angeblich falscher Tatsachenbehauptungen in Sachen Tiefbahnhof.“ Ein erster Gerichtstermin letzte Woche wurde verschoben. Gehen wir zurück in die Vergangenheit: So zitierten die StN am 11.3.2002 den damaligen Bahnchef Mehdorn: „Das Milliarden-Projekt S21 steht auf sicherem Gleis. Vermutlich könne im Jahre 2012 wie geplant der Probebetrieb aufgenommen werden“. Seither hat sich das Fertigstellungsdatum ständig nach hinten verschoben. Genauso wie die Kosten immer höher wurden: von 3 Mrd. Euro im Jahre 2002 sind wir inzwischen bei 6,9 Mrd. angelangt. Bei jeder Kostensteigerung wurde behauptet, das sei nun der Endpreis. Und so ist es auch mit der Fertigstellung. Jetzt behauptet die Bahn, 2021 sei der Kellerbahnhof fertig. Wir halten jede Wette, dass es weder bei Kosten von 6,9 Mrd. bleibt, noch dass das Projekt 2021 fertig sein wird. Mal sehen, ob die Bahn uns auch verklagt?

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