Zensur bleibt Zensur

Für das Mitteilungsblatt Nr. 24-2015 schrieb ich für den Verein K21 Kernen einen Bericht über eine Aktion, die unsere Gruppe zum 35. Ev. Kirchentag unternahm. Und zwar verteilten wir in Fellbach an verschiedenen Stellen Flugblätter der „Christen gegen Stuttgart 21“, mit Argumenten aus christlicher Sicht gegen unsinnige Großprojekte. Dieser Beitrag wurde vom zuständigen Amtsleiter im Rathaus nicht zum Abdruck zugelassen, also zensiert. Begründung: er entspräche nicht dem Redaktionsstatut, das vorschreibe, dass nur Nachrichten veröffentlicht werden, die sich auf das „örtliche Geschehen“ beziehen. In derselben Ausgabe wurde allerdings ein Bericht des DRK über ein Zeltlager am Hammerschmiedesee abgedruckt. In der Ausgabe 22-15 berichtete die DLRG über eine Freizeit in Laichingen. Diese Berichte wurden nicht zensiert. Die Argumentation der Verwaltung, dass diese Freizeiten auch in Kernen hätte stattfinden können, ist, mit Verlaub, lächerlich. Um das eindeutig klarzustellen: Unser Anliegen ist es nicht, dass Berichte örtlicher Gruppen über auswärtige Aktivitäten nicht mehr erscheinen können. Sondern dass alle gleichbehandelt werden. Derartige Berichte –sowohl von DRK, DLRG, K21 oder anderen – zeigen die Vielfalt der Vereinsaktivitäten in Kernen, tragen zur Buntheit des Mitteilungsblattes bei und werden von vielen Menschen gerne gelesen. Selbst wenn sie dem einen oder der anderen inhaltlich nicht gefallen. Das ist das Wesen der Demokratie. Natürlich ist es sinnvoll, den Umfang der Beiträge zu begrenzen. Der K21-Beitrag hatte allerdings die vorgeschriebene Zeilenzahl. Deshalb greift auch nicht das Argument der SPD, auch ihre Beiträge seien schon gekürzt worden. Der K21-Beitrag wurde nicht gekürzt, sondern aus politischen Gründen zensiert. Unsere Empfehlung an die Verwaltung: mehr Gelassenheit.

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