Utopische Ideen zur S-Bahn

Die Älteren werden sich noch daran erinnern. Am 1.10.1978 wurde nach einer 25-jährigen Planungs- und Bauzeit die erste S-Bahn der Region Stuttgart eröffnet. Auf 6 Linien mit einem Streckennetz von 177 km und 71 Stationen werden heute täglich 336.000 Menschen befördert. Die einst utopische Idee eines leistungsfähigen Nahverkehrsnetzes für die Region hat aber einen schwerwiegenden Nachteil: da alle 6 Linien durch einen Tunnel am Hauptbahnhof (Hbf) fahren, kann aus Sicherheitsgründen der Taktabstand von gegenwärtig 2,5 Minuten zwischen einer Bahn und der nächsten nicht verkürzt werden. Nehmen wir mal an, in 10 Jahren wollten 3 Mal so viele Menschen wie heute mit der S-Bahn fahren, z.B. wg. eines Benzinpreises von 5 Euro pro Liter. Aber wg. der Taktfrequenz im Tunnel des Hbf wäre das gar nicht möglich, das System ist fast an seiner Grenze angelangt. Nun kommt unsere Idee ins Spiel: nämlich eine Ringbahn um Stuttgart herum zu bauen, mit der das
 Nadelöhr Hbf entlastet werden könnte. Stellen wir uns den Ost-Ring vor: Von Ludwigsburg über Waiblingen, Esslingen bis zum Flughafen. Dann wären wir von Kernen aus tatsächlich in 20 Minuten am Flughafen. Zugegebenermaßen utopisch. Aber das war die S-Bahn auch, als sie in den 1950er Jahren als Idee entstand. Die Ringbahn wäre eine sinnvolle Investition in die Zukunft, nicht ein kropfunnötiger Kellerbahnhof, der auf Jahrzehnte alle Investitionsmittel auffrisst und das Zugangebot in der Region zudem noch verschlechtert. Und die Fa. Herrenknecht könnte einen Tunnel durch den Schurwald bauen.
Terminhinweis: Di, 5.6., 20 Uhr, Kulturhaus Schwanen in WN. Vortrag der Journalistin Petra Reski über die Mafia in der Bauwirtschaft. (Auch bei S21!).

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